Einblicke

Warum ist eine Wasserbehandlung so wichtig?

Donau Chemie Wassertechnik
Die Geschichte der Wasserbehandlung reicht weit zurück. Als die Menschen vor ca. 10.000 Jahren sesshaft wurden und die ersten Siedlungen bauten, wurde die Wasserversorgung, infolge der wachsenden Städte auch die Abwasserentsorgung immer wichtiger. 3000–4000 Jahre alte Überreste von Trinkwasserleitungen, Abwasserkanälen und sogar Wassertoiletten aus Ur in Mesopotamien, der Indushochkultur im heutigen Pakistan oder Knossos auf Kreta zeugen von schon damals ausgeklügelten Systemen.

Roemische Bäder und Kanalisation


Chemische Wasserbehandlung gab es schon in der Antike

Hippocrates erkannte im 4. Jahrhundert vor Christus, dass schmutziges Wasser krank macht. Daher empfahl er, Wasser vor dem Trinken abzukochen bzw. zu filtern. Im antiken Ägypten, aber auch in China und dem römischen Reich waren Aluminiumverbindungen (Alaune) zur Entfernung von Trübungen aus dem Trinkwasser in Verwendung.
 

Abwasser als Rohstoff im alten Rom

Rom perfektionierte die Wasserversorgung und auch die Abwasserentsorgung. Die Hauptstadt des römischen Reichs wurde mit 19 Aquädukten mit sauberem Trinkwasser versorgt, das über Bleirohre teilweise bis in die Häuser - wenn auch nur wohlhabender Bürger geleitet wurde. Den Hauptsammelkanal, die „Cloaca Maxima“, der die Abwässer aus den Bädern, Brunnen und den Gemeinschaftstoiletten in den Tiber leitete, kann man sogar heute noch besichtigen. Es gab auch eine eigene Göttin für das Kanalsystem, die Cloacina. Die römischen Gerber nutzten menschlichen Urin für die Herstellung von Leder. Abwasser als wichtiger Rohstoff - vor langer Zeit schon selbstverständlich heute und in Zukunft wieder von großer Bedeutung.
 

Mangelnde Wasserbehandlung führt im Mittelalter zu Epidemien

Im Mittelalter ging leider viel nützliches Wissen über die chemische Wasserbehandlung verloren. Hygiene galt nach dem Untergang der römischen Kultur lange Zeit als unnötig, ja geradezu verwerflich. So gab es in Königsschlössern, wie dem prächtigen Schloss Versailles zur Zeit Louis XIV. weder Toilette noch fließendes Trinkwasser. Statt sich zu waschen überdeckte man Gestank und Schmutz mit Parfüm und Puder.

Erst im 19. Jahrhundert erkannten Wissenschaftler – nicht zuletzt auch als Folge der Erfindung des Mikroskops – gegen heftige Widerstände, dass im Wasser krank-machende Keime vorhanden sein können. Zu der Zeit forderten Choleraepidemien in vielen Städten Europas zahlreiche Todesopfer, in Wien, in Paris, in London – vermutlich gab es zu der Zeit kaum eine Großstadt, die nicht betroffen war.

In London konnte John Snow den Zusammenhang zwischen dem Ausbruch einer Choleraepidemie und der Verunreinigung eines Brunnens mit Fäkalwasser beweisen. Das setzte eine Reihe von Maßnahmen in Gang und man begann die Trinkwasserqualität zu überwachen, Vermischung von Trinkwasser mit Abwasser durch den Bau von Kanälen zu vermeiden und es wurden auch schon erste Filteranlagen gebaut.
 

Wasseraufbereitung mit Chlordesinfektion setzt sich durch

In den 1890er Jahren begannen erste Städte (z.B. Hamburg) ihr Trinkwasser mit Chlorgas zu desinfizieren. Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts hat sich die Wasserbehandlung mit Chlor großflächig durchgesetzt. In derselben Zeit gab es auch große Fortschritte bei der Abwasserbehandlung, die 1914 schließlich zur Entwicklung des Belebtschlammverfahrens durch Edward Ardern und William Lockett von der Universität Manchester führte. Dieses Verfahren der Wasserbehandlung, die Reinigung von Abwässern mittels Mikroorganismen, ist nach wie vor Herzstück jeder modernen Kläranlage.

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Eutrophierung macht chemische Abwasserbehandlung notwendig

Lange Zeit konzentrierte man sich bei der Wasserbehandlung auf die Entfernung von Kohlenstoff, bis man erkannte, dass der Eintrag von Nährstoffen, wie Stickstoffverbindungen und Phosphat zur Eutrophierung der Gewässer führt und damit massive Auswirkungen auf die Flora und Fauna der Flüsse, Seen und Meere verbunden sind. Aus diesem Grund ist die Nährstoffentfernung im europäischen Wasserrecht fest verankert.

Seitdem benötigen die meisten Kläranlagen chemische Hilfsmittel, die die sichere Abscheidung der Phosphate erst überhaupt möglich machen. Damit beginnt auch die Geschichte der Donau Chemie Wassertechnik. Denn genau vor 30 Jahren begann die Donau Chemie Eisenchlorid herzustellen. Später kam auch noch Polyaluminiumchlorid hinzu. Beide gehören zu den wichtigsten Hilfsmitteln zur Phosphatentfernung – man bezeichnet sie als Phosophatfällungsmittel.

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