Was ist Schaum?
Flüssiger Schaum besteht aus kleinen Gasbläschen (in der Regel Luft), die durch flüssige Wände (Lamellen) voneinander getrennt sind. Direkt nach ihrer Entstehung steigen die Gasblasen in der flüssigen Phase nach oben an die Oberfläche.
Wie kommt es zur Schaumbildung?
Damit stabiler Schaum entstehen kann, müssen grenzflächenaktive Substanzen (
Tenside) in der flüssigen Phase vorhanden sein. Reine Flüssigkeiten (ohne grenzflächenaktive Substanzen) schäumen nicht, da die Schaumblasen platzen, wenn sie die Flüssigkeitsoberfläche erreichen.
Schaumstabilisierende Effekte durch Tenside
Ganz allgemein sind
Tenside dadurch charakterisiert, dass sie hydrophile (wasserliebende) und hydrophobe (wasserabstoßende) beziehungsweise lipophile (fettliebende) chemische Gruppierungen im Molekül enthalten.
Aufgrund dieser Struktur sind die Moleküle oberflächenaktiv, d. h. sie ordnen sich in der Grenzfläche flüssig/gasförmig derart an, dass der hydrophobe Teil nicht mit Wasser in Berührung kommt. Die damit verbundene Reduktion der Grenzflächenspannung schafft die Voraussetzungen für einen stabilen Schaum.
Anordnung von Tensiden
Die Anordnung der Tenside kann im Wesentlichen auf drei Arten erfolgen:
- Die Tenside lagern sich an der Grenzfläche zwischen Wasser und Luft an und reduzieren so die Oberflächenspannung des Wassers (Abb. links).
- Die Tenside können sich auch in Wasser „lösen“, indem sie sich zusammenballen und sogenannte Mizellen bilden (Abb. Mitte).
- Wenn die Flüssigkeit einen dünnen Film bildet, dann lagern sich die Tenside in zwei Oberflächenschichten an, wobei die hydrophilen Enden in die Lösung hineinragen (Abb. rechts).
Flüssiger Schaum entsteht somit immer dann, wenn sich die Oberflächenspannung des Wassers durch Anlagerung von Tensiden verringert und durch Aufschlagen, Einblasen oder ähnliche Methoden Luft eingebracht wird. Die so entstandenen Bläschen werden dann durch die Ausbildung einer Oberflächenschicht stabilisiert.
Was kann man gegen Schaumbildung tun?
Schaumbildung kann in diversen Prozessen auftreten. Die effektivste Methode, um mit Schaum umzugehen, ist der Einsatz von Entschäumern. Sie sind speziell darauf ausgelegt, die Schaumproduktion zu reduzieren und die Stabilität des Schaums zu verringern.
Was macht ein Entschäumer?
Der Begriff „Entschäumung“ wird verwendet, um die Entfernung von Gasblasen zu beschreiben. In bestimmten Fällen sollte jedoch eine Unterscheidung zwischen „Entschäumung“ und „Entlüftung“ getroffen werden:
Entschäumer sind nur an der Oberfläche wirksam, wo sie die Schaumblasen destabilisieren und zum Platzen bringen. In diese Kategorie fallen Schaumverhinderer und Schaumzerstörer. Diese bilden an der Grenzfläche der Flüssigkeit einen geschlossenen Film, der das Ausgasen beschleunigt bzw. durch Zerstörung der Gasbläschen ermöglicht.
Entlüfter hingegen führen Gasteilchen zu Blasen zusammen, die in Folge an die Oberfläche steigen und so entweichen können. Schaumentlüfter müssen daher im gesamten Medium ihre Wirkung entfalten und nicht nur an der Oberfläche.
Wirkungsweisen von Entschäumern
Grundsätzlich lässt sich die Wirkungsweise von Entschäumern somit in drei Klassen einteilen:
Schaumzerstörung
Ein Entschäumer dieser Klasse zerstört den Schaum an der Oberfläche. Der Schaumzerstörer wird entweder von oben aufgesprüht oder man lässt ihn von oben herabrieseln.
Schaumverhinderung
Antischaumzusätze haben die Eigenschaft, Schaumformationen sofort abzubauen und eine Neubildung von Schaum zu verhindern. Der Schaumverhinderer wird meist über eine Dosierstelle in das zu entschäumende Medium eingebracht. Hier sollte man sich im Vorfeld allerdings gut überlegen, an welcher Stelle man am besten dosiert. Die Auswahl der richtigen Dosierstelle ist außerordentlich wichtig für die optimale Wirksamkeit der Entschäumer.
Schaumentlüftung
Entschäumer mit einer stark entlüftenden Wirkung sind vor allem für Farb- und Lacksysteme wichtig. Entlüfter beschleunigen die Aufstiegsgeschwindigkeit der Luftblasen (Mikroschaum) in nassen Farben und Lacken, damit die Luftblasen das Medium noch vor der Trocknung verlassen können. Ohne Entlüfter würden z. B. nach dem Auftrocknen einer Korrosionsschutzlackierung winzige Löcher in der Oberfläche entstehen, die erneut eine Angriffsfläche für Korrosion bieten.
DonFoamex C14 und DonFoamex C25
Wir stellen heute unsere beiden Entschäumertypen der neuen Generation vor: DonFoamex C14 und DonFoamex C25.
In beiden Fällen handelt es sich um Entschäumer bzw. Entlüfter für wässrige Systeme. Diese sind für eine breite Palette von Anwendungen geeignet. Wir bieten hierbei ein Produkt auf Emulsionsbasis und einen 100% Compound-Entschäumer.
Chemisch handelt es sich jeweils um Produkte auf Basis organomodifizierter Siloxane, Polysiloxane und Polyolen.
Anwendungsmöglichkeiten
Das Feld der Anwendungen für beide Qualitäten ist weit gefächert:
- Coating: wasserbasierende Farben und Lacke, Beschichtungen für Papier, Holz, Industriebeschichtungen, Pigmentpasten, Druckfarben etc.
- Harze und Emulsionspolymerisation: Entschäumer und Entlüfter während der Polymerisation und im Harz (Bindemittel) selbst
- Holzindustrie: Beschichtungen bzw. Härtersysteme für Holzprodukte und Holz-Verbundprodukte, Faserplattenherstellung
- Bauchemische Produkte: Entschäumer und Entlüfter in wässrigen Putzen, Bodenbeschichtungen und Klebstoffen
- Reinigungsmittel: Entschäumer für wässrig formulierte Reiniger.
Vorteile unserer Entschäumer
Unsere
Entschäumer, DonFoamex C14 und DonFoamex C25, bringen eine Menge Vorteile:
- Beide Typen kombinieren eine sehr gute Effektivität (ebenso bei der Bekämpfung von Mikroschaum) und Stabilität auch gegenüber organischen Medien
- VOC-frei
- APEO-frei
- Frei von Butylglykol
- Im Coating geeignet für dekorative und industrielle Systeme
- Alle Arten der Applikationen sind möglich (Streichen, Sprühen, Airless-Sprühen etc.).
Unser Entschäumer-Portfolio deckt breite Bereiche der oben angeführten Anwendungen ab.