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Donauchem investiert in die Zukunft: Modernstes Chemielager in Österreich offiziell eröffnet

Donauchem
Mit Ende November 2022 erfolgte die Inbetriebnahme des neues Verwaltungs- und Distributionszentrum der Donauchem am Standort der Donau Chemie in Brückl. Die offizielle Eröffnung fand nun am 4. Mai 2023 statt. Rund zwölf Millionen Euro wurden in das modernste Chemielager Österreichs investiert, das ausschließlich von regionalen Betrieben erbaut wurde.


Abb.1: Die feierliche Eröffnung des neuen Gebäudes der Donauchem am Standort Brückl. V.l.n.r.: Harald Tellian, Bürgermeister Marktgemeinde Brückl; Mathieu de Krassny, Vorstand der Donau Chemie AG, Günter Leikam, Landtagsabgeordneter Land Kärnten; Martin Gruber, Landeshauptmann-Stellvertreter Land Kärnten; Michael Walter, Geschäftsführer Donauchem Österreich, Christoph Gerold, Standortleiter Donauchem Brückl
 

Platzmangel ade: Mehr Effizienz und Kapazitäten im neuen Distributionszentrum 

Der bisherige Standort der Donauchem in Brückl befand sich direkt auf dem Gelände des Chemiewerks der Donau Chemie, das bereits seit über einhundert Jahren besteht. Mit dem kontinuierlichen Wachstum der Donauchem sind die logistischen Anforderungen erheblich gestiegen und der Platzmangel wurde zunehmend spürbar. Um weiterhin wachsen zu können, war eine Erweiterung der räumlichen Kapazitäten unumgänglich. 

Mit der Errichtung des neuen Distributions- und Verwaltungszentrums konnten gleich mehrere Ziele umgesetzt werden: 
  1. Die Donauchem ist noch näher am Kunden und kann maßgeschneiderte Produkte nachhaltig anbieten. Wie die letzten Jahre gezeigt haben, gewinnt vor allem die strategische Bevorratung an Bedeutung. 
  2. Das neue Distributionszentrum ermöglicht uns, wirtschaftlicher zu agieren, indem wir unsere Kapazität erhöhen und die Effizienz insgesamt steigern. 
  3. Der Standort ist langfristig abgesichert, da wir nun in der Lage sind, neue Geschäftsfelder zu erschließen und uns zukunftsorientiert aufzustellen.
Derzeit beschäftigt die Donau Chemie Gruppe in Brückl mehr als 130 Mitarbeiter. Der neue Standort der Donauchem bietet Raum für 35 Arbeitsplätze. 

Rede von DI Michael Walter bei der feierlichen Eröffnung des neuen Standortes der Donauchem Brückl
Abb. 2: Rede von DI Michael Walter bei der feierlichen Eröffnung des neuen Standortes der Donauchem Brückl

Rede von Ing. Christoph Gerold bei der feierlichen Eröffnung des neuen Standortes der Donauchem Brückl
Abb. 3: Rede von Ing. Christoph Gerold, Standortleiter Donauchem Brückl 

Abb. 4: Die Feierliche Eröffnung mit festlichem Rahmenprogramm.
 

Steigerung der Effizienz und Produktivität 

Der Donauchem standen zuvor mehrere räumlich entfernte Bereiche auf dem Werksgelände der Donau Chemie zur Verfügung, was letztlich zu einer stark fragmentierten Arbeitsumgebung führte. Produkte mussten von einem Bereich zum anderen transportiert werden, um weiterverarbeitet und anschließend wieder zurück zum Lager gebracht zu werden. Die damit verbundenen LKW-Transporte und Staplerfahrten durch das Werk erhöhten den Zeit- und Ressourcenaufwand. 
Im neuen Distributionszentrum sind nun alle Arbeitsbereiche kompakt unter einem Dach zusammengefasst.  
 

Erweiterung des Portfolios und Zugang zu neuen Märkten

Die Erweiterung unseres Portfolios ist von entscheidender Bedeutung für die Region. Durch die Erhöhung unserer Kapazitäten können wir nun Kunden in Slowenien, Kroatien und Oberitalien direkt von unserem Standort aus beliefern. Zuvor war dies aufgrund fehlender Kapazitätsreserven nicht möglich.

Mit dieser Erweiterung ergeben sich für uns auch neue Möglichkeiten, nunmehr Waren von südeuropäischen Produzenten zu beziehen und aus den Mittelmeerhäfen zu importieren. Vor allem die Alpenquerung stellte bislang eine bedeutende Logistikschranke dar. Der neue Standort leistet hier einen entscheidenden Beitrag zur Wirtschaftlichkeit.

Durch die Möglichkeit, Tankwagen- oder Iso-Container von Koper oder Triest aus direkt an unseren Standort fahren zu lassen, können wir Produkte nun direkt in Klein- und Großgebinde abfüllen und weitertransportieren. Ebenso können wir Container aus Fernost über unsere Rampen entladen und die Produkte bei uns einlagern.
 

Das modulare Hallensystem: Flexibilität für zukünftiges Wachstum

Das Hallensystems wurde im Hinblick auf zukünftiges Wachstum sehr vorausschauend geplant und berücksichtigt nicht nur die derzeitigen Anforderungen, sondern deckt auch das Wachstum der kommenden Jahre mit ab. 
 

1. Reserven für die Zukunft durch modulare Gebäudekonstruktion

Die Konstruktion des Gebäudes ermöglicht eine modulare Erweiterung des Gebäudes, um im Bedarfsfall zusätzliche Lagerkapazitäten zu schaffen oder andere Erfordernisse abzudecken. Die Reservefläche würde eine Spiegelung der gesamten Halle erlauben, ohne dabei in die Statik oder den Betrieb des Terminals eingreifen zu müssen. 
 

2. Flexibles Blocklager mit optionalem Wechsel zum Regallager

Das Hallensystem ist als Blocklager konzipiert und bietet großflächige Lagerbereiche, die in Zonen unterteilt sind. Jede Lagerzone ist speziell für die Lagerung eines bestimmten Produkts mit einer festgelegten Anzahl von Stellplätzen vorgesehen. Der Vorteil dieses Konzepts liegt in seiner hohen Flexibilität. 

Darüber hinaus wurde der Stützenraster der Halle so geplant, dass bei Bedarf ein Wechsel zu einem Regallagerkonzept möglich ist. 
 

3. Steigerung der Kapazität um 75 Prozent durch Zweischichtbetrieb 

Das Distributionszentrum arbeitet derzeit im Einschichtbetrieb, ist jedoch für den Zweischichtbetrieb ausgelegt. Eine Umstellung auf den Zweischichtbetrieb würde eine Steigerung der Kapazität um 75 Prozent ermöglichen. Unter idealen Bedingungen, d.h. wenn der Lagerumschlag es zulassen und keine Einschränkungen für LKW-Fahrten bestehen würden, könnte die Kapazität theoretisch verdoppelt bzw. im Zuge einer modularen Erweiterung sogar vervierfacht werden, sowohl für Input- als auch für Output-Prozesse.
 

Das Distributionslager: Umschlag von 30.000 Tonnen pro Jahr  

Das Distributionslager wurde für den Umschlag von jährlich 30.000 Tonnen verpackter Ware konzipiert. Es verfügt über Abtank- und Abfüllanlagen für brennbare Flüssigkeiten sowie Säuren und Laugen. Zusätzlich wurde bereits die Möglichkeit zur Errichtung einer Abfüllanlage für flüssige Lebensmittel eingeplant.

Insgesamt verfügt das Gebäude über Lagerkapazitäten von 3.400 Tonnen, die wie folgt aufgeteilt sind:
  • 330 Tonnen Lebensmittel
  • 450 Tonnen brennbare Flüssigkeiten
  • 600 Tonnen Säuren
  • 720 Tonnen Laugen
  • 1.000 Tonnen Feststoffe
  • 100 Tonnen oxidierend wirkende Produkte
  • 200 Tonnen weitere Chemikalien
 

Effiziente Abfüllanlagen: Direkte Abfüllung vom Tankwagen in Großgebinde

Das Distributionszentrum verfügt über eine sehr effiziente Abfüllinfrastruktur, die es ermöglicht, Medien direkt vom Tankwagen über in Großgebinde abzufüllen – ohne den Umweg über Puffertanks zu gehen. Das spart wertvolle Zeit und reduziert Arbeitswege und Anlagentechnik. 

Die Abfüllanlage für brennbare Flüssigkeiten ist explosionsgeschützt und arbeitet mit einer beeindruckenden Stundenleistung von 30 m3 (30 Tanks á 1 m3). Wie bereits erwähnt, wurde die Option zur Errichtung einer zusätzlichen Abfüllanlage für flüssige Lebensmittel eingeplant. Derzeit erfolgt die Abfüllung über eine Rohrschleuse, wo Lebensmittel übernommen und direkt in IBCs gepumpt werden.


Abb. 5: Abfüllbereich des neuen Standortes
 

Infrastruktur-Sharing: Tagesbehälter als Puffer-LKW

Da die Donauchem über eine Rohrbrücke direkt an das Mediensystem der Donau Chemie angebunden ist, können alle Produkte aus der Elektrolyseerzeugung ohne den Einsatz von LKWs in das neue Terminal transportiert werden. 
Um den Betrieb der Donau Chemie möglichst nicht zu beeinflussen, besitzt das Terminal der Donauchem ein Puffertanklager für Elektrolyseprodukte.
Diese Tagesbehälter werden nachts befüllt, um tagsüber genutzt zu werden.
 

Modernes Bürogebäude mit eigenem Qualitätssicherungslabor

Für das Bürogebäude, das sich ebenfalls auf dem Gelände befindet, wurden insgesamt 450 Quadratmeter Fläche bereitgestellt. Im Gebäude ist auch das neue Donauchem Labor untergebracht, das der Qualitätssicherung dient und chemisch-physikalische Bestimmungen sowie Identitätsprüfungen durchführt. 

Früher wurden die Labortätigkeiten von der Donau Chemie im Werkslabor übernommen. Da sich die Anforderungen der Donauchem in der Wareneingangsanalytik von jenen der Donau Chemie unterscheiden, wurde ein eigenes Labor eingerichtet. 
 

Nachhaltigkeit durch erneuerbare Energie und Elektromobilität

Im Rahmen des Neubaus wurden umfassende Maßnahmen ergriffen, um eine energieeffiziente und umweltfreundliche Heizlösung zu implementieren. Insgesamt wurden 26.000 Meter an Bodenheizungsrohren verlegt und eine Großflächenheizung installiert. 

Dabei kommt ein Niedertemperatur-Heizsystem mit Betonkernaktivierung zum Einsatz, welches besonders effizient und nachhaltig arbeitet. Die Primärenergie wird dem Kühlwasser der Donau Chemie umweltfreundlich entzogen. Durch die Nutzung der Abwärme des Chemiewerks, die über die Rohrbrücke herangeführt wird, kann das Werk mit niedriger Vorlauftemperatur beheizt werden. 

Außerdem wurde das Carport mit fünf E-Tankstellen ausgerüstet und die Firmenflotte wird schrittweise auf Elektrofahrzeuge umgestellt. Die benötigte Energie für die Elektrofahrzeuge und das Gebäude wird durch eine auf dem Dach installierte Solaranlage bereitgestellt. Der überschüssige Strom fließt in das Chemiewerk der Donau Chemie und wird dort genutzt.

Das Gebäude selbst ist ein „Energie Plus“ Gebäude, es wird mehr Energie erzeugt, als verbraucht wird.
 

Von Schrauben bis SPS-Steuerungen: Herausfordernde Beschaffung von Komponenten

Nach einer zweijährigen Planungs- und Vorbereitungszeit wurde das Chemielager in nur einem Jahr gebaut und ging im November 2022 in Betrieb. Die Errichtung des Distributionszentrums stellte das Team allerdings vor zahlreiche Herausforderungen, denn Lieferverzögerungen begleiteten den Bau über das gesamte Jahr hinweg. 

Von banalen Schrauben zur Befestigung von Betonbauteilen über Bürocontainer bis hin zu technisch wichtigen Komponenten wie SPS-Steuerungen und Netzwerkausstattung – zahlreiche Bereiche waren betroffen. Der Grund dafür waren vor allem Probleme in den Lieferketten, eine hohe Nachfrage und die fehlende Verfügbarkeit von Sensoren und Chips. Insbesondere die Chipkrise, ausgelöst durch den Mangel an Halbleitern, erschwerte die Beschaffung von Bauteilen. 

Trotz dieser widrigen Umstände wurde der Zeitplan für die Inbetriebnahme lediglich um einen Monat verschoben – ein deutlicher Beweis für das Engagement und die Effizienz des Teams, das hart daran gearbeitet hat, die Schwierigkeiten zu überwinden und das Projekt erfolgreich abzuschließen. 
 

Fazit: Donauchem rüstet sich für die Zukunft

Die Erweiterung der Donauchem und die Erschließung neuer Geschäftsfelder und Märkte sind wichtige Schritte, um das Wachstum des Unternehmens voranzutreiben. Die Errichtung eines neuen Distributions- und Verwaltungszentrums war unumgänglich, um dies zu ermöglichen. Neben der Verbreiterung des Portfolios und der direkten Versorgung einer größeren Anzahl von Kunden vom Standort aus, ermöglicht eine strategische Bevorratung die schnelle Reaktion auf Kundenbedürfnisse sowie flexible Anpassung an veränderte Marktbedingungen. Das neue Chemielager ist somit ein wichtiger Meilenstein für das Unternehmen und wird auch für unsere Kunden von Vorteil sein.
Donauchem GmbH
www.donauchem.at


Weitere Links:
Presseaussendung der Donau Chemie Gruppe (Stand 15.5.2023)
Beitrag Kleine Zeitung (Stand 15.5.2023)
Donauchem

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