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Reisebericht: mit AQUACLEAR zu den Pionieren der 4. Reinigungsstufe

Donau Chemie Wassertechnik
Mit der bevorstehenden Einführung der vierten Reinigungsstufe in der EU und Österreich stehen Kläranlagen vor großen Herausforderungen. Als Vorreiter in der chemischen Wasseraufbereitung hat die Donau Chemie bereits vor Jahren begonnen, sich auf diese Entwicklung einzustellen. Wichtig dabei ist das Lernen aus der Praxis: Dazu begeben wir uns auf eine Informationsreise nach Baden-Württemberg – eine Region, die seit rund 20 Jahren Erfahrung mit der vierten Reinigungsstufe sammelt.
 
 

KARL – Die neue Kommunale Abwasserrichtlinie

Die Kommunale Abwasserrichtlinie (KARL) der Europäischen Union ist am 1. Januar 2025 in Kraft getreten und muss bis Juli 2027 von den Mitgliedstaaten in nationales Recht umgesetzt werden. Zentral ist die Einführung einer vierten Reinigungsstufe in Kläranlagen zur Entfernung von Mikroschadstoffen wie z. B. Arzneimitteln, Kosmetika, Pestiziden und sonstigen Chemikalien. Die Umsetzung betrifft insbesondere große Kläranlagen ab 150.000 Einwohnerwerten (EW) sowie mittelgroße Anlagen ab 10.000 EW, wenn sie in Gebieten liegen, die als spurenstoffsensitiv eingestuft werden.

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Auf den Spuren moderner Klärtechnik – und eines gotischen Meisterwerks

Unsere Reise nach Baden-Württemberg führte uns durch den Katschberg- und Tauern-Tunnel nach Salzburg, weiter über München und Augsburg bis nach Ulm. Von unserem Hotel aus starteten wir unsere Exkursionen, um die geläufigen Verfahren der vierten Reinigungsstufe kennenzulernen – darunter Filter mit granulierter Aktivkohle, Ozonanlagen und Pulveraktivkohlekontaktbecken.

Natürlich durfte ein Besuch der Ulmer Innenstadt nicht fehlen – schließlich steht hier das berühmte Ulmer Münster mit dem höchsten Kirchturm der Welt. Mit 161,53 Metern überragt dieser nicht nur den Kölner Dom, sondern auch alle anderen Kirchtürme weltweit. Der Grundstein für das spätgotische Meisterwerk wurde 1377 gelegt, doch erst nach 513 Jahren, im Jahr 1890, wurde es vollendet.

Der imposante Kirchturm fasziniert jedes Jahr rund eine Million Besucher. Wer die 768 Stufen bis zur Plattform auf 143 Metern Höhe erklimmt, wird nicht nur mit einem atemberaubenden Panoramablick auf Ulm, Neu-Ulm und die Donau belohnt, sondern erhält auch spannende Einblicke in die Arbeit der Turmwärter und die bewegte Geschichte des Münsters.
 
 

Kläranlage Steinhäule an der Donau – Wiege des Ulmer Verfahrens

Ein besonderes Highlight unserer Reise war der Besuch der Ulmer Hauptkläranlage, dem Ursprungsort des bekannten „Ulmer Verfahrens“. Die beeindruckende Anlage reinigt das Abwasser von rund 450.000 Einwohnern und setzt dabei auf ein bewährtes und effizientes Verfahren zur Entfernung von Spurenstoffen in der vierten Reinigungsstufe.
 
 

Das Ulmer Verfahren im Detail

Nach der klassischen mechanischen, biologischen und chemischen Reinigung folgt die vierte Reinigungsstufe, die wie folgt abläuft:
  1. Aktivkohle-Zugabe: Im Kontaktreaktor wird dem Abwasser Pulveraktivkohle zudosiert und beides miteinander vermischt. Dabei lagern sich die Spurenstoffe an die Aktivkohlepartikel an.
  2. Sedimentation: Das Wasser-Aktivkohle-Gemisch wird anschließend in das Sedimentationsbecken geleitet, wo die Aktivkohle wieder vom Wasser getrennt wird.
  3. Optimierung: Die Zugabe von Aluminiumsalzen als Fällmittel sowie Polymeren als Flockungshilfsmittel verbessert die Abtrennung und erhöht die Effizienz des Verfahrens.
Jahrzehntelange Erfahrung und kontinuierliche Optimierung zeigen hier eindrucksvoll, wie effizient und zuverlässig die vierte Reinigungsstufe in der Praxis funktionieren kann.
 
 

Donau PAC® AQUACLEAR als Alternative zu bestehenden Verfahren

DONAU PAC® AQUACLEARIm Rahmen unserer Exkursionen konnten wir uns ein umfassendes Bild von der Funktionsweise verschiedener Verfahren machen, darunter die Ozonung mit biologischer Filterstufe, die Adsorption an Pulveraktivkohle (PAK) mit verschiedenen Abtrennungstechniken – zu denen auch das bewährte Ulmer Verfahren gehört – sowie den Einsatz von granulierten Aktivkohlefiltern (GAK).

Diese Technologien sind etablierte Lösungen zur Entfernung von Spurenstoffen, bringen jedoch oft hohe Investitionskosten und infrastrukturelle Anpassungen mit sich. Mit Blick auf die steigenden Anforderungen an die Abwasserreinigung stellt sich daher die Frage nach einer wirtschaftlicheren Alternative, insbesondere für kleine und mittlere Kläranlagen.

Daraus abgeleitet lässt sich sagen, dass Donau PAC® AQUACLEAR genau diese Lücke schließen kann. Das neuartige Kombinationsprodukt der Donau Chemie Wassertechnik ermöglicht eine kosteneffiziente Umsetzung der vierten Reinigungsstufe – ohne betriebliche Änderungen, millionenschwere Umbauten oder zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen.

Das Verfahren lässt sich einfach in bestehende Abläufe integrieren, erfordert kein zusätzliches Personal und keine aufwendigen Anpassungen der Infrastruktur. Auf diese Weise können Kommunen erhebliche Einsparungen erzielen, die letztlich auch den Steuerzahler entlasten.

 

All-in-One-Reinigung für Mikroschadstoffe und Phosphat

Donau PAC® AQUACLEAR ist eine innovative Kombination aus Pulveraktivkohle und einem Fällungsmittel, die eine simultane Mikroschadstoffentfernung und Phosphatfällung ermöglicht. Die hohe Wirksamkeit des Produkts wurde von namhaften, unabhängigen Institutionen wie z. B. der TU Wien wissenschaftlich geprüft und bestätigt.

„Donau PAC® AQUACLEAR ist weniger eine Flüssigkeit wie Wasser, sondern verhält sich eher wie eine Zahncreme – es ist etwas dickflüssiger als unsere üblichen Produkte“, beschreibt Wolfgang Binder die innovative Lösung.

Das Produkt lässt sich einfach in die biologische Reinigungsstufe dosieren, ohne bauliche oder maschinentechnische Änderungen. Es wird lediglich das herkömmliche Fällungsmittel, das jede Kläranlage ohnehin benötigt, gegen Donau PAC® AQUACLEAR ausgetauscht. Die bewährten Abläufe bei Anlieferung, Lagerung und Dosierung bleiben dabei unverändert.

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Fazit: Gut vorbereitet für die Zukunft der Abwasserreinigung

Unsere Reise nach Baden-Württemberg hat uns wertvolle Einblicke in die vierte Reinigungsstufe ermöglicht. Dabei wurde deutlich, welche Anforderungen an moderne Verfahren gestellt werden und welche Lösungen sich in der Praxis bewähren. Mit unserem Portfolio an granulierter Aktivkohle, Pulveraktivkohle und Donau PAC® AQUACLEAR sind wir bestens darauf vorbereitet. Auch in Zukunft setzen wir auf kontinuierliche Weiterentwicklung, um Anwender unterstützen zu können – insbesondere beim Einsatz von AQUACLEAR in der vierten Reinigungsstufe.

Wir werden unsere Lernreise mit weiteren Besuchen fortsetzen und freuen, gemeinsam mit unseren Partnern neue Wege in der Abwasserreinigung beschreiten zu dürfen.

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Donau Chemie Wassertechnik

FAQ

Die EU-weite Einführung der vierten Reinigungsstufe soll die Belastung von Gewässern reduzieren und Ökosysteme schützen. Viele Mikroschadstoffe können von herkömmlichen Kläranlagen nicht ausreichend entfernt werden und gelangen in Flüsse und Seen. Die vierte Reinigungsstufe ist ein zusätzliches Verfahren in der Abwasserreinigung, dass gezielt Mikroschadstoffe wie Arzneimittelrückstände, Hormone, Pestizide und Mikroplastik entfernt.

Es gibt mehrere etablierte Verfahren, darunter:

·         Pulveraktivkohle (PAK): Bindet Schadstoffe an ihre Oberfläche und wird anschließend entfernt.

·         Granulierte Aktivkohle (GAK): Funktioniert ähnlich wie PAK und wird in Filtern eingesetzt.

·         Ozonierung: Zersetzt organische Schadstoffe durch Oxidation.

·         Membranfiltration: Abtrennung der Schadstoffe physikalisch durch feinste Filtermembranen.

DONAU PAC® AQUACLEAR ist eine innovative All-in-One-Lösung für die vierte Reinigungsstufe, die Mikroschadstoffe und Phosphat gleichzeitig aus dem Abwasser entfernt. Herkömmliche Pulveraktivkohle kann Phosphat nicht fällen und erfordert oft eine zusätzliche chemische Fällung. Das Produkt wird direkt in die Biologie der Kläranlage dosiert und benötigt keine zusätzlichen Bau- oder Maschineninvestitionen. Es bietet somit eine attraktive Alternative zu herkömmlichen Verfahren – insbesondere für kleine bis mittelgroße Kläranlagen. 

Ja, das Produkt wurde mehrmals erfolgreich eingesetzt unter anderem in Kooperation mit der TU Wien. Die Ergebnisse bestätigten die effektive Entfernung von Mikroschadstoffen und eine verbesserte Sedimentation im Nachklärbecken. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Österreichische Wasser- und Abfallwirtschaft veröffentlicht.

Kommentare(1)

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Antal Braunecker 25.03.2025
Danke für diesen beeindruckenden Bericht, der "ergebnisoffen und technologieoffen" darstellt, warum und wie das innovative Produkt Donau Aquaclear in der 4. Reinigungsstufe eine wesentliche Rolle spielen wird.