Performance Chemicals & Specialities

Additive für Coatings, Adhesives, Sealants, Elastomers (CASE)

Donauchem
Die Donauchem GmbH erweitert ihr Produktportfolio im Bereich der Spezialchemikalien für CASE.

 

Wofür steht „CASE“?

Das Kürzel „CASE“ ist ein Branchenkürzel und steht für Coatings, Adhesives, Sealants und Elastomers; Deutsch: Beschichtungen, Klebstoffe, Dichtstoffe, Elastomere. Diese chemischen Produkte basieren auf gemeinsamen Rohstoffen und Herstellungstechnologien. In der Chemischen Industrie werden sie oft unter dem Dach der Spezialchemikalien und Materialwissenschaften zusammengefasst und finden breite Anwendung in industriellen Prozessen.

 

Coatings / Beschichtungen

  • Funktion: Verleihen Oberflächen dekorative, schützende oder funktionale Oberflächen. Typische Beispiele für Beschichtungen sind Farben und Lacke.
  • Anwendungen: Automobilindustrie, Bauwesen, Elektronik, Verpackungen etc.
  • Typen: wasserbasiert, lösemittelbasiert, Pulverlacke, UV-härtend
 

Adhesives / Klebstoffe

  • Funktion: Verkleben Materialien dauerhaft durch Oberflächenhaftung.
  • Anwendungen: Verpackung, Bauwesen, Automobilindustrie, Luft- und Raumfahrt, Elektronik etc.
  • Typen: Epoxide, Polyurethane, Schmelzklebstoffe, Cyanacrylate
 

Sealants  / Dichtstoffe

  • Funktion: Füllen Zwischenräume und verhindern das Eindringen von Flüssigkeiten oder Luft oder bieten Isolierung sowie Schalldämmung.
  • Anwendungen: Konstruktionsfugen, Windschutzscheiben, Flugzeuginnenausstattung etc.
  • Typen: Silikon, Polyurethan, Polysulfid, Acryl
 

Elastomere

  • Funktion: Bieten Flexibilität und Elastizität. Sie werden insbesondere dort eingesetzt, wo Dehnung und Rückstellvermögen erforderlich sind.
  • Anwendungen: Reifen, Dichtungen, Schläuche, Schuhe etc.
  • Typen: Naturkautschuk, synthetische Kautschuke wie SBR, NBR, EPDM
 
 

Warum werden CASE als Einheit betrachtet?

Obwohl Beschichtungen, Klebstoffe, Dichtstoffe und Elastomere unterschiedliche Funktionen erfüllen, nutzen sie häufig ähnliche Basispolymere wie Polyurethane, Acrylate und Epoxide. Deshalb werden sie in der Industrie oft gemeinsam betrachtet und von vielen Formulierern und Rohstofflieferanten als ein Marktsegment bedient.

 

Die Produktgruppen in der Übersicht

Isophorondiamin (IPDA)

Isophorondiamin ist eine chemische Verbindung, die in der Industrie vor allem als Härter, Vernetzer oder Reaktionspartner in Epoxidharzsystemen, Polyurethanen und anderen polymeren Anwendungen eingesetzt wird. Insbesondere im CASE-Bereich (Coatings, Adhesives, Sealants, Elastomers) spielt IPDA eine zentrale Rolle.

 

Eigenschaften

  • Niedrige Viskosität
  • Hohe thermische Stabilität
  • Gute chemische Beständigkeit
  • Gute UV- und Lichtbeständigkeit (verglichen mit aromatischen Aminen)
  • Geringe Vergilbung bei transparenten Anwendungen
 
Typ Isomerengemisch
Aggregatzustand Farblose Flüssigkeit mit schwachem Amingeruch
Verwendung Intermediate zur Herstellung von Isophorondiisocyanat (IPDI); Härter für Epoxidharzesysteme
 

Anwendungen im CASE-Bereich

  1. Epoxidharz-Härter:
    • Weit verbreitet in Industriebeschichtungen, Klebstoffen und Dichtstoffen.
    • Sorgt für harte, widerstandsfähige und chemikalienbeständige Oberflächen.
  2. Polyurethan- und Polyharnstoffsysteme:
    • Reagiert mit Isocyanaten zur Herstellung von elastischen Dichtstoffen oder Elastomeren.
    • Bietet guten Kompromiss zwischen Härte und Flexibilität.
  3. Beschichtungen:
    • Besonders geeignet für Anwendungen, bei denen UV-Beständigkeit und geringe Vergilbung gefragt sind (z. B. Klarlacke, Außenanwendungen).
  4. Klebstoffe & Dichtstoffe:
    • Verbessern die Haftung, Festigkeit und Dauerhaftigkeit der Systeme.
    • Besonders nützlich in Strukturklebstoffen im Automobil- oder Flugzeugbau.


CASE Lack
 

Vorteile

  1. Licht- und Wetterbeständigkeit:
    • Gute Haftung auf unterschiedlichen Substraten
    • Geeignet für transparente/helle Systeme

⚠️ Hinweise:
  • Gesundheitsgefahr: Haut- und Atemwegsreizend – entsprechende Schutzmaßnahmen (PSA) erforderlich.
  • Reaktivität: Muss sorgfältig dosiert und verarbeitet werden.
 

Isophorondiisocyanat (IPDI)

Isophorondiisocyanat (IPDI) ist ein wichtiges aliphatisches Diisocyanat, das vor allem in Anwendungen mit hohen Anforderungen an UV-Stabilität, Transparenz und Wetterbeständigkeit eingesetzt wird – etwa im CASE-Bereich (Coatings, Adhesives, Sealants, Elastomers).
 

Eigenschaften

Eigenschaft Anmerkung
Typ Cycloaliphatisches Diisocyanat
Aggregatzustand Niedrigviskose Flüssigkeit, farblos
Reaktivität Mittel – langsamer als aromatische Diisocyanate
UV-Beständigkeit Sehr hoch – keine Vergilbung
Kristallisation Kein Problem bei Lagerung – bleibt flüssig
 

Anwendungen im CASE-Bereich

Anwendung Eigenschaften
Beschichtungen (Coatings) Klarlacke, Industriebeschichtungen, Holz- und Möbellacke
Besonders geeignet für lichtechte, vergilbungsfreie Anwendungen
Klebstoffe (Adhesives) In 2K-PU-Klebstoffsystemen
Bietet elastische und dennoch beständige Verbindungen
Dichtstoffe (Sealants) Für dauerelastische Abdichtungen, z. B. in der Bauindustrie
Gute UV- und Witterungsbeständigkeit
Elastomere Herstellung flexibler, klarer, abriebfester Elastomere
Anwendungen z. B. in Sportgeräten, Rollen, technischen Teilen



CASE in Fitnessgeräten

 

1,6 Hexamethylen Diisocyanate: HDI-Trimere und HDI-Biurets

Sowohl HDI-Trimer als auch HDI-Biuret stellen sehr wichtige industrielle Derivate von 1,6- Hexamethylendiisocyanat (HDI) dar. Beide zählen zu den aliphatischen Isocyanaten. HDI-Trimer entsteht durch Trimerisierung von HDI, bei der Isocyanatgruppen zu einem Isocyanurat-Ring reagieren. HDI-Biurets hingegen entstehen durch eine kontrollierte Reaktion von HDI mit Wasser. Dies führt zur Bildung von Biuret-Strukturen.
Verwendet werden sowohl HDI-Trimere als auch HDI-Biurets als Vernetzer in Polyurethan-Systemen.

 

Vergleich HDI-Trimer vs. HDI-Biuret

Merkmal/Eigenschaft HDI-Trimer HDI-Biuret
Struktur Isocyanurat-Ring Biuret-Brücke
Flexibilität Eher hart Etwas elastischer
UV-Beständigkeit Sehr hoch Sehr hoch
Chemische Beständigkeit Sehr gut Sehr gut
Viskosität Niedriger als Biuret Höher als Trimer
Typische Anwendungen Klarlacke, Autolacke, Flugzeuglacke Elastische Industrie- und Bautenlacke
 

4,4-Methylen-bis-(cyclohexylisocyanat) (H12MDI)

4,4-Methlyen-bis-(cyclohexylisocyanat), auch bekannt als H12MDI, ist ein aliphatisches Diisocyanat, das in der Polyurethan-Chemie vor allem für Anwendungen, bei denen Vergilbungsbeständigkeit, Transparenz und Witterungsstabilität gefordert sind, eingesetzt wird.

 

Eigenschaften

Eigenschaft  Anmerkung
Typ Aliphatisches Isocyanat (cycloaliphatisch)
Aggregatzustand Flüssig oder fest (abhängig von der Temperatur)
Farbe Farblos bis schwach gelblich
Reaktivität Reaktiv gegenüber Polyolen, Aminen, etc.
UV-Beständigkeit Hoch – nicht vergilbend
Dampfdruck Niedriger als bei aromatischen Diisocyanaten (z. B. MDI, TDI)
 

Anwendungen im CASE-Bereich

Anwendung Eigenschaften
Hochleistungsbeschichtungen (Coatings) Außenanwendungen, Klarlacke, industrielle Schutzlacke
Sehr wetter- und UV-beständig
Keine Vergilbung – ideal für helle oder transparente Systeme
Klebstoffe (Adhesives) Für Anwendungen mit hohen mechanischen Anforderungen
Beständig gegenüber Chemikalien und Hitze
Dichtstoffe (Sealants) Elastisch und dauerhaft – auch unter anspruchsvollen Bedingungen
Elastomere Herstellung von transparenten, hochflexiblen PU-Elastomeren
Einsatz z. B. in medizinischen Geräten, optischen Komponenten, automobiltechnischen Anwendungen



CASE zum Lackieren

 

Vergleich unterschiedlicher Diisocyanate

Diisocyanat Typ UV-Beständigkeit Flexibilität Anwendung/Klarlacke
IPDI Aliphatisch Sehr hoch Hoch Sehr gut
HDI Aliphatisch Sehr hoch Hoch Sehr gut
MDI Aromatisch Niedrig Niedrig Vergilbt
TDI Aromatisch niedrig mittel vergilbt
 
 

Produktübersicht HDI und IPDI

  HDI (Monomer)  
Parameter Wert Methode
Aussehen Klare und transparente Flüssigkeit visuell
Farbe (APHA) ≤30 kolorimetrisch
Gehalt ≥99,5% GC
NCO-Gehalt ≥49,7% Titration
Hydrolisierbare Chloride ≤100 mg/kg Titration
 
  HDI Trimer  
DCH DT 330 DT 339 B/S DT 339 B DT 360 Methode
Farbe (APHA) ≤40 ≤40 ≤40 ≤40 kolorimetrisch
NCO-Gehalt 21,8 ± 0,3% 19,6 ± 0,3% 19,6 ± 0,3% 23,0 ± 0,5% ---
Viskosität (23°C) 3000 ± 750 mPas 550 ± 150 mPas 550 ± 150 mPas 1200 ± 300 mPas ---
Monomeres HDI <0,1% <0,1% <0,1% <0,1% ---
Nicht flüchtiger Anteil --- 90,0 ± 1,0% 90,0 ± 1,0% --- ---
Form lösemittelfrei 90% in n-Butylacetat/Solventnaphta 100 (1:1) 90% in n-Butylacetat lösemittelfrei ---
 
  HDI Biuret  
DCH DT 75 B DT 75 M/X DT 100 Methode
Farbe (APHA) ≤40 ≤40 ≤40 kolorimetrisch
NCO-Gehalt 16,5 ± 0,3% 16,5 ± 0,3% 22,0 ± 0,3% ---
Viskosität (23°C) 160 ± 50 mPas 250 ± 75 mPas 10000 ± 2000 mPas ---
Monomeres HDI ≤0,5% ≤0,5% ≤0,5% ---
Nicht flüchtiger Anteil 75,0 ± 1,0% 75,0 ± 1,0% --- ---
Form 75% in n-Butylacetat 75% in 1-Methoxypropyl-acetat/Xylol (1:1) lösemittelfrei ---
 
  IPDI (Monomer)  
Parameter Wert Methode
Farbe (APHA) ≤30 kolorimetrisch
Gehalt ≥99,5% GC
NCO-Gehalt ≥37,5% ---
Chloride (total) ≤200 mg/kg ---
Hydrolysierbare Chloride ≤150 mg/kg ---
 
 

Fazit

Isocyanate sind eine Gruppe hochreaktiver chemischer Verbindungen, die eine oder mehrere Isocyanatgruppen (–NCO) enthalten. Sie sind ein zentrales Bauelement in der Herstellung von Polyurethanen sowie in der CASE-Industrie (Coatings, Adhesives, Sealants, Elastomers).
 
 

Chemische Grundlagen

  • Funktionelle Gruppe: –N=C=O (Isocyanatgruppe)
  • Reaktionstyp: Hochreaktiv gegenüber Verbindungen mit aktiven Wasserstoffatomen (z. B. Hydroxylgruppen (–OH) oder Aminogruppen (–NH₂))
  • Hauptreaktion:
    • Mit Polyolen → Polyurethane
    • Mit Aminen → Harnstoffe (Ureas)
    • Mit Wasser → CO₂ (Schaumbildung) und Urea

CASE Chemische Grundlagen in Grafik veranschaulicht

 

Spezialprodukte, Performance Chemicals und Additive der Donauchem GmbH

Die Donauchem GmbH ist ein kompetenter Partner im Bereich der Additive für Kunden und die Industrie. Mit einem breiten Produkt-Portfolio sind wir in der Lage vielfältige Anforderungen zu erfüllen. Unsere erfahrenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Vertrieb, Produktmanagement, Technik sowie Forschung & Entwicklung stehen mit Beratung und technischer Unterstützung zur Seite.
 
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