Marktanalyse

Schwefelsäure: Marktdynamik und aktuelle Versorgungslage

Donau Chemie
Schwefelsäure (H2SO4) ist seit Jahrzehnten weltweit eine der wichtigsten Grundsubstanzen der chemischen Industrie. Die Größenordnung des Bedarfs an Schwefelsäure gilt als Indikator für die industrielle Entwicklung eines Landes – schließlich sind zahlreiche alltägliche Produkte ohne Schwefelsäure nicht effizient zu produzieren.
 
Im April 2021 berichteten wir bereits über die mangelnde Verfügbarkeit von Schwefelsäure. Hintergrund der Verknappung waren damals die reduzierten Outputs an flüssigem Schwefel, der als wesentlicher Rohstoff für die Erzeugung von Schwefelsäure dient. Gleichzeitig war die Nachfrage hoch, da nahezu alle relevanten Produktionen auf Hochtouren liefen. Dünger, Halbleiter, Tenside, Papier, Kunst- und Farbstoffe sind nur eine kleine Auswahl von Produkten, die durch die Verwendung von Schwefelsäure hergestellt werden.
 
Heute, fast zwei Jahre später, ist die angespannte wirtschaftliche Lage in Europa bei Schwefelsäure Abnehmern wie auch Produzenten sehr stark spürbar. Die wichtigsten Aspekte der aktuellen Marktdynamik nachfolgend in einem kurzen Überblick.
 

Abnehmer verkaufen Schwefelsäure zu Dumpingpreisen

SchwefelsäureBedingt durch die enormen Energiepreiserhöhungen haben viele Abnehmer von Schwefelsäure ihre Produktion gedrosselt oder gestoppt. Parallel dazu werfen zahlreiche Hersteller, die Schwefelsäure als Vorprodukt verwenden, ihre Vorratsbestände zu Dumpingpreisen auf den Markt. In Erwartung eines Booms füllten viele ihre Läger komplett auf. Der erwartete Aufschwung blieb allerdings aus, speziell in der Bauindustrie.
 
Damit blieben die Vorratsläger voll und nun versucht man, die Ware zu Billigstpreisen am Markt loszuwerden. Dieser Trend wird jedoch nur kurz anhalten. Sobald die Produktionen wieder anlaufen, werden Produzenten ihre Schwefelsäurevorräte nahezu ausschließlich wieder für den Eigenbedarf verwenden. Als Folge davon wird die verfügbare Menge am freien Markt erneut deutlich abnehmen.
 
Unter der Voraussetzung entsprechender Energiepreisdeckelungen und Unterstützungsmaßnahmen durch die Regierungen sollte sich die angespannte Situation jedoch spätestens im 2. Quartal 2023 wieder entspannen.
 

Hoher Kostendruck bei Schwefelsäure Produzenten

Bereits 2022 kam es zu Produktionsrückgängen bei Produkten, deren Herstellung in hohem Maß von Erdgas abhängig sind. Neben Schwefelsäure betrifft dies auch Elektrolyse- und Stickstoffprodukte. Die weltweite Versorgung mit Schwefelsäure ist inzwischen aufgrund der Schließung mehrerer Betriebe unzureichend. Ein anhaltender Engpass würde zu gravierenden Auswirkungen in der Industrie führen.
 
Als weiterer Treiber der aktuellen Marktdynamik ist der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine zu nennen, der den Marktpreis von Schwefelsäure erheblich beeinflusst. Die Kosten für die Herstellung vorgelagerter Rohstoffe für Schwefelsäure sind infolge des starken Anstiegs der globalen Rohölpreise gestiegen. Der vorgelagerte Kostendruck ist somit jetzt größer. 
 

Steigende Nachfrage nach Schwefelsäure

Die Schwefelsäurebranche insgesamt hat sich strukturell verändert. Die Nachfrage nach Düngemitteln ist in den letzten Jahren aufgrund der erhöhten Produktion von Ammoniumsulfat, Diammoniumphosphat und anderen Düngemitteln gestiegen. Auch in Autobatterien und im Bergbau wird Schwefelsäure immer häufiger eingesetzt.
 
In der chemischen Industrie kommt Schwefelsäure in großem Umfang für verschiedene Anwendungen wie die Herstellung von Nylon oder Waschmitteln zum Einsatz. Darüber hinaus steigt der Bedarf an hochreiner Schwefelsäure aufgrund der zunehmenden Anwendung in der Halbleiterindustrie sowie pharmazeutischen Industrie.
 

Fazit: Energiepreise hemmen Wachstum des Schwefelsäuremarkts

Die steigende Nachfrage nach Schwefelsäure in nachgelagerten chemischen und industriellen Anwendungen und die zunehmende Anwendung im Agrarsektor sind Schlüsselfaktoren für die steigende Nachfrage auf dem globalen Schwefelsäuremarkt. Gleichzeitig hemmen die hohen Energiepreise das Marktwachstum und führen zu einer angespannten Versorgungslage. Effektive Maßnahmen im Energiesektor seitens der Regierungen sind erforderlich, um die Verfügbarkeit von Schwefelsäure zu sichern.  
 
Die Donau Chemie AG als Marktführer für die Produktion von hochreiner Schwefelsäure in Österreich setzt auf langfristige Partnerschaften in der Rohstoffbeschaffung. Mit zwei Produktionsanlagen im Industriepark Pischelsdorf ist es uns zudem möglich, eine kontinuierliche und verlässliche Versorgung unserer Kunden zu garantieren.
 
Donau Chemie
Bei Fragen zu unseren Schwefelsäure-Produkten nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf.

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