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Wassertechnik Kazincbarcika: Ungarn stärkt seine Produktionsbasis

Donau Chemie Wassertechnik

Wassertechnik Kazincbarcika: Ungarn stärkt seine Produktionsbasis

Großer Meilenstein für die Produktionsbasis in Ungarn. Das Wassertechnikwerk in Kazincbarcika hat erstmals einen neuen Reaktor bekommen. Lesen Sie, warum dieser Tausch wichtig war, mit welchen Herausforderungen wir konfrontiert waren und wie alles ablief.
 

Eisenchlorid und Polyaluminiumchlorid für die Abwasserreinigung

Die Produkte des Wassertechnikwerks in Ungarn – Eisenchlorid und Polyaluminiumchlorid – sind unverzichtbar für die gerechte Reinigung für die Umwelt der kommunalen und industriellen Abwässer, bevor diese dann aus der Kläranlage wieder „in die Natur entlassen” werden.

Die Erzeugung dieser Produkte hingegen stellt hohe Ansprüche an die industriellen Produktionsanlagen, die einiges aushalten müssen. So ist es ganz natürlich, dass vor allem die Reaktoren eine begrenzte Lebensdauer haben – man rechnet üblicherweise mit fünf bis acht Jahren. Es ist daher durchaus beachtlich, dass die Polyaluminiumchlorid-Reaktoren in Kazincbarcika dank pfleglicher Behandlung und guter Instandhaltung bereits in ihr elftes Jahr gehen konnten.

Reaktortausch in Kazincbarcika

 

Komplexe Herausforderungen: der erste Reaktortausch im März

Der erste Reaktortausch fand im März statt. Das recht komplexe Unterfangen erforderte eine minutiöse Koordination verschiedenster Dienstleister und der eigenen Teams:

  1. Alle Zu- und Ableitungen von Rohstoffen, Fertigprodukt und Energie mussten abgeklemmt werden.

  2. Die Stahl-Hallenverstrebungen wurden entfernt.

  3. Das Hallendach wurde über mehrere Quadratmeter geöffnet.

  4. Der alte Reaktor wurde mit zwei riesigen Kränen in Millimeterarbeit herausgehoben.

  5. Schließlich wurde der neue Reaktor hineingehoben und exakt auf die vorgesehene Basis gestellt.

  6. Danach mussten natürlich alle Leitungen wiederhergestellt bzw. angeschlossen werden.

  7. Abschließend wurde das Dach wieder geschlossen und die Hallenverstrebungen neu montiert.

Danach der große Moment: Die erste Produktion mit der neuen Anlage! Funktioniert alles?
 

Reaktortausch in KazincbarcikaReaktortausch in Kazincbarcika  

 

Das Ergebnis

Halleluja, alles okay! Endlich dürfen wir wieder unsere Kunden beliefern, die nach einer kurzen Pause auf neue Kraft vertrauen können.

Gratulation und Dank an das Projektteam unter der Führung von Werksleiter Andreas Gömze, das hervorragende Arbeit geleistet hat!
 
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Lesen Sie auch: Wassertechnik-Produkte im Fokus: Was ist…?

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FAQ

Die Hauptanwendung für Eisenchlorid ist heute die Wasserbehandlung. Hauptsächlich wird es eingesetzt, um Phosphate aus dem Abwasser zu entfernen, daneben nutzt man auch seine Wirkung als Koagulant (um Partikel auszuflocken) und zur Entfernung von Sulfiden (wie Schwefelwasserstoff) aus dem Abwasser. Als Koagulant wird es nicht nur in der Abwasserbehandlung eingesetzt, sondern auch in der Trinkwasseraufbereitung, sowie Industrie- und Brauchwasseraufbereitung. Abseits der Abwasserreinigung kommt Eisenchlorid auch zum Ätzen (z.B. von Leiterplatten) zur Anwendung, sowie in der organischen Synthese als Katalysator für die Friedel-Crafts-Reaktion. Früher war es auch ein Adstringens (Blutstiller) und damit in der Medizin in Anwendung.

Der Wirkstoff Eisen geht diverse chemische Reaktionen ein. So kann Eisen sich mit Phosphationen oder Sulfidionen verbinden. Diese Stoffe sind schlecht in Wasser löslich und werden dadurch als Feststoff abgeschieden (gefällt). Daneben bilden sich mit Wasser eine Reihe von Eisenhydroxiden. Sowohl das Eisenion als auch die Eisenhydroxide wirken mit ihren positiven Ladungen als Koagulierungsmittel. Damit wird die Abstoßung von Partikeln im Wasser verringert und die Partikel schließen sich zu größeren zusammen, die dann schwerer sind uns sich leichter absetzen können.  

Eisenionen und Chloridionen verteilen sich rasch im Wasser. Eisen reagiert mit Phosphat oder Sulfid oder bildet mit dem Wasser Hydroxide. Letztendlich bildet sich ein Fällschlamm, der vom Wasser getrennt werden kann. Chloridionen bleiben im Wasser gelöst.

PAC ist das Akronym für Polyaluminiumchlorid. Es handelt sich dabei um eine Metallsalzlösung, ähnlich wie Eisenchlorid. Die Funktion und die Wirkweise ist daher auch dem Eisenchlorid ähnlich, mit ein paar Unterschieden:

PAC ist teilneutralisiert. Dadurch sind einige Chloride durch Hydroxidionen ersetzt. Als Konsequenz daraus bilden sich Aluminiumhydroxidchlorid-Ionen, die sich zu größeren Einheiten zusammenschließen können („polymerisieren“). Diese Polymere haben eine höhere Ladung und damit bessere Flockungswirkung. Außerdem reagiert das Produkt weniger sauer. PAC wird damit sowohl für die Phosphatfällung im Abwasserbereich, als auch zur Koagulation / Flockung zur Abwasser-, Trinkwasser-, Industrie-, aber auch Schwimmbadwasser eingesetzt.
Eine weitere Anwendung ist die Papierindustrie: Aluminium ist schon seit dem 19. Jhdt. ein wichtiger Hilfsstoff in der Papierherstellung. Früher wurde dazu vorwiegend Aluminiumsulfat („Alaun“) verwendet, in den letzten 20–30 Jahren wurden viele Prozesse auf PAC umgestellt, da dies für den modernen Papierprozess gewisse Vorteile aufweist.

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