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Erlebnisbericht: Fachexkursion zum Donau Chemie Werk Brückl

Donau Chemie Wassertechnik

Am 7. Mai 2024 fand eine spannende Fachexkursion der Kläranlagen-Nachbarschaft K 2: Mittelkärnten bei der Donau Chemie in Brückl statt. Der Tag begann mit einem informativen Rundgang, gefolgt von einem Vortrag unseres F&E Anwendungstechnikers Alexander Jereb und der Besichtigung des Donau Chemie Werks in Brückl.

 

Einblick in die Donau Chemie und UWWTD Neuerungen

Nach einem gemütlichen Mittagessen gewährte Alexander Jereb in den Räumlichkeiten der autArKademie spannende Einblicke in die Donau Chemie AG und ihren Standort in Brückl.

Die autArKademie in der Marktgemeinde Brückl ist ein integrativ geführter Seminarbetrieb, in welchem sämtliche Serviceleistungen von Menschen mit und ohne Behinderungen erbracht werden. Besuchen Sie gerne auch die Homepage der autArKademie
 
Besonders interessant war die bewegte Geschichte des Standortes, die bis in das Jahr 1908 zurückreicht, als dort vom Firmenvorläufer Elektrobosna die Diaphragma-Elektrolyseanlage errichtet wurde.
 
Die Teilnehmer erhielten auch einen aktuellen Überblick über die Urban Waste Water Directive (UWWTD) der EU, bekannt als kommunale Abwasserrichtlinie der EU (KARL). Die voraussichtliche Neufassung der UWWTD beinhaltet neue Vorschriften zur effizienteren Behandlung von kommunalem Abwasser. Eine wesentliche Änderung ist die Einführung einer 4. Reinigungsstufe, die speziell auf die Entfernung von Mikroverunreinigungen ausgerichtet ist.
 
Lesen Sie auch: Abwasserreinigung einfach erklärt: die 4 Reinigungsstufen

 

Vorstellung DONAU PAC® AQUACLEAR für die 4. Reinigungsstufe

Die Einführung unserer neuesten Entwicklung, DONAU PAC® AQUACLEAR, wurde ebenfalls vorgestellt und fand reges Interesse bei den Klärwärtern.
 
Ein zentraler Vorteil dieses innovativen All-in-One-Produkts liegt in der gleichzeitigen Mikroschadstoffentfernung und Phosphatfällung, ohne dass zusätzliche bauliche Anpassungen oder neue Anlagen erforderlich sind. Diese Kombination macht Donau PAC ®Aquaclear zu einer kosteneffizienten Lösung für die 4. Reinigungsstufe, mit sehr niedrigen Investitionskosten und klar kalkulierbaren Betriebskosten.
 
Lesen Sie auch: DONAU PAC® AQUACLEAR: Erfolgreicher Praxistest zur Entfernung von Spurenstoffen aus Abwasser

DONAU PAC® AQUACLEAR

Nähere Information erhalten sie gerne auch bei unseren Kollegen Wernig Siegfried (Verkauf & Beratung für Kärnten, Steiermark, Salzburg)

 

Entdeckungsreise durch die Elektrolyse-Produktion

In zwei Gruppen aufgeteilt, ging es anschließend zur Werksbesichtigung, die zunächst tiefere Einblicke in den Herstellungsprozess unserer Elektrolyse-Produkte gewährte. Die Teilnehmer konnten den Produktionspfad verfolgen, der von den Rohstoffen Salz, Wasser und Strom bis zu unseren fertigen Elektrolyse-Produkten führt:
 
  • Natronlauge / Ätznatron: Einsatzbereiche umfassen Papier- und Textilindustrie, Arzneimittelherstellung, Lebensmittelverarbeitung, Wasseraufbereitung, Seifen- und Waschmittelproduktion, Neutralisation in der Aluminiumherstellung und Umwelttechnologien.
  • Chlorgas: Für die Herstellung von Salzsäure und Eisensalzen, Wasserdesinfektion, in der chemischen Industrie, Arzneimittelproduktion und bei Pflanzenschutzmitteln.
  • Natriumhypochloritlauge
  • Salzsäure: Anwendung in der Wasseraufbereitung, chemischen Industrie, beim Korrosionsschutz, in der Lebensmittelindustrie, Arzneimittelherstellung, Neutralisation und Elektronikindustrie.
  • Wasserstoff: Wichtig für die Herstellung von Salzsäure und in der Energieerzeugung.
 
In unserem Produktionsprozess werden erhebliche Mengen an Rohstoffen und Energie verbraucht. Jährlich gehen etwas mehr als hunderttausend Tonnen Salz durch unsere Anlagen. Zur Sicherstellung einer kontinuierlichen Versorgung wurde vor drei Jahren eine moderne Anlage zur Aufbereitung von solargetrocknetem Meersalz errichtet.
 
Der Jahresstromverbrauch unseres Werkes beläuft sich auf den Energiebedarf der Landeshauptstadt Klagenfurt. Rund 5 % dieses Gesamtbedarfs wird durch unser eigenes Wasserkraftwerk gedeckt. Als besonderes Highlight der Werksbesichtigung konnten wir einen Blick auf die Turbinen aus dem Jahr 1908 werfen, die auch heute noch verlässlich ihren Dienst verrichten.
 
Turbine in der Kläranlage Brückl

 

Hinter den Kulissen der Fällmittelherstellung

Den Abschluss der Führung bildete die Vorstellung der Wassertechnik-Produktion, wo die Teilnehmer erfahren konnten, wie unsere auf Eisen und Aluminium basierenden Fällmittel produziert werden.
 

Donau Chemie Wassertechnik Produkte und ihre Anwendungen

  • Donau Klar – Eisenchloride: Vielseitig einsetzbar in der Abwasseraufbereitung (Phosphatfällung/Flockung), Klärschlammkonditionierung, Trinkwasseraufbereitung und Gewässersanierung, sowie Anwendungen in der Elektronikindustrie.
  • Donau PAC – Polyaluminiumchloride: Effektive Lösung für die Trink- und Abwasseraufbereitung (Phosphatfällung/Flockung), zudem genutzt in der Papier- und Zellstoffindustrie.
  • Spezialprodukte (Donau Acquabella, Evolution, Bellair, Bellamethan): Breites Einsatzspektrum in der Abwasseraufbereitung (Phosphatfällung/Flockung), Klärschlammkonditionierung, Trinkwasseraufbereitung, Geruchsbekämpfung und Optimierung von Biogasanlagen.
  • Wasserdesinfektion: Speziell entwickelt für den Einsatz in Schwimmbädern und zur Sicherstellung der Trinkwasserqualität.
  • Schwimmbadchemikalien: Beinhaltet Produkte wie Chlorgas und Natriumhypochlorit zur effektiven Desinfektion von Schwimmbadwasser.
 
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Dank an Bianca Schaule für die gelungene Veranstaltung

Nach einem Tag voller positiver Eindrücke und einer kleinen Stärkung traten die Teilnehmer schließlich die Heimreise an. Ein herzliches Dankeschön geht an Mag. DI Bianca Schaule für die hervorragende Organisation und die Möglichkeit, unser Werk einer so interessierten Nachbarschaft präsentieren zu dürfen.
 
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Entdecken auch Sie unser Werk in Brückl

Falls auch Sie mit Ihrer Nachbarschaft Interesse an einer Werksbesichtigung haben, zögern Sie nicht, sich an unsere Vertriebskollegen oder direkt an uns zu wenden.

Donau Chemie Wassertechnik

FAQ

Die EU-Richtlinie zur Behandlung von kommunalem Abwasser stammt aus dem Jahr 1991. Die Überarbeitung der Richtlinie wurde im April 2024 verabschiedet. Die Richtlinie wird voraussichtlich im Laufe des Jahres 2024 in Kraft treten. Ziel dieser Überarbeitung ist es, die menschliche Gesundheit und die Umwelt besser vor schädlichen Abwassereinleitungen zu schützen. Einige der wichtigsten Neuerungen im Zusammenhang umfassen:
 
  1. Einführung einer vierten Reinigungsstufe: Eine der signifikantesten Änderungen ist die Einführung einer vierten Reinigungsstufe in Kläranlagen, die speziell auf die Entfernung von Mikroverunreinigungen wie Arzneimittelrückstände, Mikroplastik und andere schwer abbaubare organische Stoffe ausgerichtet ist.
  2. Erweiterter Geltungsbereich: Die Richtlinie gilt nun auch für kleinere Gemeinden ab 1.000 Einwohnern.
  3. Mikroplastik-Monitoring: Die Richtlinie führt eine systematische Überwachung von Mikroplastik an den Zu- und Abflüssen kommunaler Kläranlagen und Klärschlamm ein.
  4. Verursacherprinzip: Industrien wie Pharmaunternehmen und Kosmetikhersteller müssen nun mindestens 80 Prozent der Kosten für die Beseitigung von Mikroschadstoffen tragen.
  5. Strengere Grenzwerte: Die Neufassung der UWWTD sieht strengere Grenzwerte für bestehende Parameter wie Stickstoff und Phosphor vor, um die Eutrophierung und Verschmutzung der Wasserwege zu verringern.
  6. Gesundheitsüberwachung: Wichtige gesundheitsrelevante Parameter im kommunalen Abwasser, darunter Antibiotikaresistenzen oder SARS-COVID-Erreger im Pandemiefall, müssen regelmäßig überwacht werden.
  7. Anpassung an Starkregenereignisse: Die Maßnahmen berücksichtigen veränderte klimatische Bedingungen und sehen klare Verpflichtungen für die Mitgliedstaaten vor, Starkregenereignisse besser zu bewältigen. Datenlogger für Abwasser und Kanalisation wie Jellox erkennen Starkregenereignisse, senden Alarme bei Überschreitung eines definierten Schwellenwertes und protokollieren automatisch die Wasserstände.
  8. Nachhaltigkeits- und Energieeffizienzstandards: Es werden auch neue Vorgaben zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Förderung der Nachhaltigkeit in den Betrieb von Kläranlagen eingeführt. Dazu gehören die Förderung der Nutzung erneuerbarer Energien und die Verbesserung der Schlammbehandlung und -verwertung.
DONAU PAC® AQUACLEAR ist eine All-In-One-Lösung zur Entfernung von Mikroschadstoffen und chemischer Phosphatfällung, die eine Reihe an Vorteilen für den Anwender bietet:
  • DONAU PAC® AQUACLEAR kann wie herkömmliche Fällmittel verwendet werden.
  • Keine baulichen oder maschinentechnischen Investitionen im Vergleich zu
  • alternativen Verfahren der 4. Reinigungsstufe notwendig.
  • Es entfernt effektiv Mikroschadstoffe sowie Phosphat und fördert die Sedimentation.
  • Die Effektivität von DONAU PAC® AQUACLEAR ist sowohl zuverlässig als auch robust.
  • Seine Anwendung gestaltet sich einfach und benutzerfreundlich.
  • Aufgrund seiner anpassungsfähigen Beschaffenheit lässt sich DONAU PAC® AQUACLEAR leicht an spezifische Anforderungen anpassen.
  • Die Integration in bestehende Anlagen erfolgt ohne großen Aufwand, was sowohl Zeit als auch Ressourcen spart.
  • Die Nutzung von DONAU PAC® AQUACLEAR erfordert keinen zusätzlichen Arbeitsaufwand für das Betreuungspersonal.
  • DONAU PAC® AQUACLEAR hat sich in der Anwendung bewährt und ist praxiserprobt.
PAC steht für Polyaluminiumchlorid. Es handelt sich um eine Metallsalzlösung, die in ihrer Funktion und Wirkweise Eisenchlorid ähnelt, aber bestimmte Unterschiede aufweist:
  • Im Gegensatz zu Eisenchlorid ist PAC teilweise neutralisiert, wobei einige Chloridionen durch Hydroxidionen ersetzt sind. Das führt zur Bildung von Aluminiumhydroxidchlorid-Ionen, die zu größeren, polymerisierten Einheiten aggregieren können. Diese Polymerstrukturen besitzen eine erhöhte Ladung, wodurch ihre Flockungseffizienz verbessert wird.
  • Zudem zeigt PAC eine weniger saure Reaktion.
 
Aufgrund dieser Eigenschaften wird Polyaluminiumchlorid nicht nur für die Phosphatfällung in der Abwasserbehandlung eingesetzt, sondern auch zur Koagulation und Flockung in der Aufbereitung von Abwasser, Trinkwasser, Industriewasser und Schwimmbadwasser.
Die quecksilberfreien Elektrolyse-Produkte werden mit dem modernen und umweltfreundlichen Membranverfahren hergestellt. Durch den Einsatz von zwei Membran-Elektrolyseuren, die mit der Zero-Gap-Technologie (geringster Abstand zwischen Kathode und Anode) arbeiten, erzielen wir einen wesentlich geringeren Stromverbrauch, höhere Kapazitäten, höhere Verfügbarkeit und Qualität sowie mehr Flexibilität in der Produktion.

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