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RSPO-Zertifizierung: Donauchem erweitert Portfolio um nachhaltige Ölpalm-Produkte

Donauchem
Mit dem rasanten Anstieg der weltweiten Nachfrage nach Ölpalmprodukten nehmen auch die Probleme, die der konventionelle Palmölanbau mit sich bringt, zu. Die RSPO-Zertifizierung bietet hier eine Möglichkeit, die Situation in den Anbauländern zu verbessern und die Nachhaltigkeit der Lieferkette zu gewährleisten. Seit Jänner 2022 verfügt die Donauchem über eine RSPO- Zertifizierung, und bietet den Kunden RSPO-zertifizierte Produkte als nachhaltige Alternative zu Mineralöl- oder konventionellem Palmölprodukten an. Das Wichtigste rund um Ölpalmprodukte, RSPO-Zertifikat und Donauchem-Produkte hier in einem Überblick. 
 

Die Frucht der Ölpalme: Idealer Rohstoff für die Industrie

Die Ölpalme ist eine äußerst effiziente Nutzpflanze und gehört mit ihren Früchten zu den weltweit begehrtesten Rohstoffen in der Industrie. Die Gründe hierfür liegen vor allem im hohen Hektarertrag, den niedrigen Kosten sowie der konstanten Verfügbarkeit des Produkts auf dem Weltmarkt. 
  • Ganzjährig: Ölpalmen produzieren ganzjährig Früchte, sind robust und wenig anfällig für Schädlinge.
  • Vielseitig: Palmöle besitzen eine für viele Anwendungen vorteilhafte Fettsäurenzusammensetzung und Antioxidantien.
  • Ertragreich: Im Vergleich zu allen anderen Ölpflanzen liefern Ölpalmen den höchsten Ertrag pro Hektar. So können auf einem Hektar 3,69 Tonnen Palmöl produziert werden, hingegen nur 0,7 Tonnen Kokosöl oder 0,86 Tonnen Sonnenblumenöl.
  • Günstig: In Hinblick auf den Flächenverbrauch, ist die Ölpalme die sparsamste Ölpflanze. Damit wird Palmöl zum preisgünstigsten Pflanzenöl weltweit. 


 

Palmöl und Palmkernöl für viele Anwendungen

Palmkernöl ist nicht mit Palmöl zu verwechseln. Während Palmöl aus dem Fruchtfleisch der Ölpalme gewonnen wird, ist das Palmkernöl ein Produkt der Kerne der Ölfrucht. Eine Ölpalmfrucht enthält etwa 90 % Palmöl und 10 % Palmkernöl.

Mittlerweile werden jährlich weltweit über 75 Millionen Tonnen Palmöl und über acht Millionen Tonnen Palmkernöl erzeugt. Weltweit führend ist Indonesien mit einem Marktanteil von 57 %, gefolgt von Malaysia mit etwa 30 %  Marktanteil.
  

1. Palmöl

Palmöl hat bei Raumtemperatur eine geschmeidig-feste Konsistenz und muss daher nicht chemisch gehärtet werden. Auch ist es geruchs- und farblos, geschmacksneutral, hitzebeständig und  sehr lange haltbar. Diese vorteilhaften Eigenschaften machen Palmöl zu einem vielseitiges Produkt, das weltweit in einer Reihe von Erzeugnissen verwendet wird (IISD, 2020): 
  • Lebensmittel: 72 % der Gesamtproduktionsmenge werden in Lebensmitteln verwendet, die von Margarine über Schokolade und Kekse bis hin zu Brot und Fertigprodukten wie Pizza und Fertigsuppen reichen.
  • Industrielle Anwendungen: 18 % der weltweit produzierten Menge werden in industriellen Anwendungen und Verbraucherprodukten wie Wasch- und Reinigungsmitteln, Kosmetika, Kerzen und industriellen Schmierstoffen eingesetzt.
  • Bioenergie: 10 % werden für die Produktion von Biokraftstoffen für Verkehr, Strom oder Wärme verwendet.
Während der Lebensmittelsektor global gesehen dominiert, wird Palmöl in der EU zu 62 % für die Energiegewinnung verwendet. Davon kommen etwa 50 % in der Produktion von Biodiesel zum Einsatz, der Rest geht in Kraftwerke für die Strom- und Wärmeerzeugung. 

Im Rahmen der Erneuerbaren-Energien-Richtlinie RED III soll allerdings die Verwendung von Kraftstoffen auf Palmölbasis bis 2030 auslaufen. Palmöl wird von der EU als Ursache für übermäßige Abholzung von Regenwäldern angesehen. Es wird daher erwartet, dass die Palmölimporte in die EU bis zum Jahr 2031 auf 4,0 Millionen Tonnen zurückgehen werden, wobei der größte Teil des Rückgangs auf die sinkende Nachfrage nach Palmöl für die Biodieselproduktion entfallen wird .


2. Palmkernöl

Palmkernöl zählt chemisch zu den Laurinölen. Es enthält mehr als 80 % Laurinsäure und weitere gesättigte Fettsäuren wie Palmitinsäure und Stearinsäure. Die chemische Struktur von Palmkernöl entspricht somit der von Petrochemikalien, die für die Herstellung von Tensiden verwendet werden. Palmkernöl und seine Derivate kommen daher vor allem als Tenside in Kosmetika und Wasch- und Reinigungsmitteln zum Einsatz.

 
  

Warum eine Zertifizierung für Ölpalmprodukte immer wichtiger wird

In den vergangenen Jahren ist die Nachfrage nach Palm(kern)öl kontinuierlich gestiegen. Die weltweite Anbaufläche erstreckt sich inzwischen über etwa 19 Millionen Hektar. Mit der global steigenden Nachfrage wachsen aber auch die damit verbundenen ökologischen und sozialen Probleme: 
  • Rodungen: Für neue Plantagen werden  in den Anbauländern weiterhin zahlreiche Hektar Regenwald gerodet und der Lebensraum der Menschen und Tiere vor Ort zerstört.
  • Arbeitsbedingungen: Neben der gewaltsamen Umsiedelung von Einheimischen kommt es immer wieder zur Ausbeutung von Arbeitskräften bis hin zu Zwangs- und Kinderarbeit.
  • Pestizide: Der Einsatz von Pestiziden und Düngern unterliegt keinerlei Kontrolle.
In den beiden wichtigsten Erzeugerländern, Indonesien und Malaysia, sind rund 4,5 Millionen Menschen auf Ölpalmplantagen beschäftigt. Eine Reduktion der Anbauflächen würde für viele Familien den Verlust ihrer Einkommensquelle bedeuten. Keinen Palmölanbau mehr zu betreiben ist daher keine Lösung sämtlicher Probleme, sondern würde im Gegenteil andere Probleme schaffen. 

Der zertifizierte nachhaltige Anbau hingegen bietet die Möglichkeit diese dringend benötigten Arbeitsplätze zu erhalten, und gleichzeitig Rodungen einzuschränken sowie einen umweltschonenderen Anbau und faire Arbeitsbedingungen voranzutreiben. 
 

Das RSPO-Zertifikat: Anforderungen & Kriterien

RSPO ist die Abkürzung der englischen Bezeichnung „Round Table on Sustainable Palm Oil“ und bedeutet „Runder Tisch für Nachhaltiges Palmöl“. Die Organisation mit weltweit über 4.000 Mitgliedern wurde 2004 auf Initiative des WWF gegründet und hat zum Ziel, Prinzipien und Kriterien für die nachhaltigere Gestaltung des Palmölanbaus zu etablieren. 

Hinsichtlich der Produktqualität gibt es keine Unterschiede zwischen zertifizierten und nicht-zertifizierten Ölpalmprodukten. Das RSPO-Zertifikat ist kein Öko-Label, sondern ein Qualitätssiegel. Es bestätigt, dass die RSPO Kriterien eingehalten wurden und die gelieferten Produkte aus nachhaltig bewirtschafteten Palmplantagen stammen. 14,5 Mio. t Palmöl jährlich sind bereits nach dem RSPO zertifiziert. Das entspricht etwa 19 % der globalen Produktion.  


 

RSPO-Zertifizierung der Donauchem

Das steigende Konsumentenbewusstsein für die Probleme des konventionellen Palmölanbaus hat in den letzten Jahren für ein schlechtes Image der Ölpalme gesorgt. Daraus entwickelte sich der Wunsch nach Substitution und führte in einigen europäischen Ländern dazu, dass eine „Palmöl frei“-Kennzeichnung populär geworden ist.

Kritisch betrachtet ist dies nicht der richtige Weg: Ölpalmprodukte sind unglaublich vielseitig einsetzbare Rohstoffe mit herausragenden technischen, funktionalen und sensorischen Eigenschaften. Die globalen Anbauflächen sind begrenzt, gleichzeitig ist die Ölpalme um ein Vielfaches ertragreicher als alle anderen Ölpflanzen. Die Substitution durch andere Pflanzenöle würde die Probleme der Erzeugung nur in andere Bereiche verschieben. 

An der Ölpalme führt somit kein Weg vorbei, um den weltweiten Bedarf an Pflanzenöl mit kleinstmöglichem Ressourceneinsatz zu decken. Die Lösung der Probleme rund um den Anbau kann folglich nicht in „Palm frei“ Produkten liegen. Die bessere Alternative ist nachhaltig produziertes Palm(kern)öl. Daher hat sich die Donauchem der RSPO-Initiative angeschlossen und nachhaltige Alternativen zu herkömmlichen Ölpalmprodukten in das Produktportfolio aufgenommen.

Seit Jänner 2022 verfügt die Donauchem GmbH über ein RSPO Zertifikat und macht damit einen weiteren wichtigen, proaktiven Schritt in Richtung Nachhaltigkeit. Nach dem erfolgten RSPO-Erstaudit wird die Einhaltung der strengen Vorschriften durch die Donauchem durch ein jährliches externes Überwachungsaudit sichergestellt.

Hierbei wird die lückenlose Dokumentation und ausgeglichene Bilanz der RSPO-zertifizierten Produkte überprüft. Durch laufendes Monitoring und eine Überprüfung der Lieferanten bei jeder Wareneingangskontrolle - diese müssen durchgehend über ein gültiges RSPO-Zertifikat verfügen - stellt die Donauchem sicher, dass auch die jährlichen Überwachungsaudits erfolgreich bestanden werden. 
 

Fazit: RSPO-Zertifizierung

Ein echter Wandel in der Palmöl-Industrie kann nur stattfinden, wenn sich alle Glieder der Wertschöpfungskette daran beteiligen. Mit der RSPO-Zertifizierung wurde ein effektives Instrument geschaffen, um die Entwicklung stetig in eine positive Richtung zu lenken und die Situation vor Ort kontinuierlich zu verbessern. Als Mitglied des RSPO fördert die Donauchem im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsstrategie diese Initiative und den damit verbundenen Wandel. Das kommt letztlich allen zugute – den Menschen, der Natur und der Umwelt. 

Donauchem GmbH
www.donauchem.at
Donauchem

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