Chemie im Alltag von A-Z

Alles Leben ist Chemie: A wie Auto

Donauchem

Chemie im Alltag

Chemie ist soviel mehr als ein Sammelbegriff für giftige Stoffe, ätzende Chemikalien und Experimentieren im Labor. Die Chemie umgibt uns im Alltag überall. Sei es beim Kochen und Backen, Autofahren, bei Wäschewaschen, Haare färben – chemische Reaktionen sind es, die unser Leben erst ermöglichen.
Begeben Sie sich mit uns auf einen Streifzug durch die Chemie. In dieser Serie beschreiben wir alltägliche Situationen und völlig normale Dinge oder Situationen, die allesamt auf demselben Prinzip basieren – der Chemie.
 

A wie Auto

Unser liebstes Transportmittel und die sich dahinter verbergende Technik ist das Resultat unterschiedlicher chemischer Reaktionen und Phänomene.
Sämtliche Materialien, aus denen ein Auto gefertigt ist, wie unterschiedliche Metalle, Glas, Kunststoff, Lacke, Klebstoffe sowie Textilien und Leder zeigen uns die chemischen Zusammenhänge auf, die dem gesamten Auto zu Grunde liegen.

Metalle
Aluminium, Eisen und Zink sind heutzutage unerlässlich bei der Produktion von Autos. Aluminium und der aus dem Eisen gewonnene Stahl werden für die Karosserie, das Fahrwerk und die Ausstattung benötigt. Zink ist in vielen verschiedenen Bauteilen eines Autos vorhanden, vom Korrosionsschutz bis zur Dachreling, insgesamt befinden sich etwa 10kg von dem unedlen Metall in jedem Auto.

Glas
Für die Frontscheibe wird im Gegensatz zu den Seiten- und Heckscheiben dickes Verbundsicherheitsglas (VSG) mit zähelastischen Polyvinylbutyral (PVB)-Folien benutzt, damit möglichst keine Splitter abfallen.
Die Seiten- und Heckscheibe sind aus Einscheibensicherheitsglas (ESG), um diese im Falle eines Unfalls/Notfalls leichter einschlagen zu können.

Kunststoffe
Der Anteil an Kunststoffen im Auto steigt. Gründe dafür sind Gewichtsreduzierung und die damit verbundene Kraftstoffeinsparung sowie auch geringere Produktionskosten im Vergleich zu Metallen.

Zum größten Teil werden Thermoplaste eingesetzt. Sie werden aufgrund ihrer Hitzebeständigkeit in Bereichen mit höherer Temperaturbelastung eingesetzt, z. B. als Ansaugkrümmer, Gehäuse von Ölfiltern, Zylinderkopfhaubenabdeckung, Motorabdeckung und Luftfilter.

Hochtemperaturthermoplaste werden für Kabelbahnen oder Pumpengehäusen verarbeitet. Auch Karosserieteile wie Kotflügel oder Stoßfänger sowie diverse Innenraumteile können wahlweise aus Thermoplasten oder Polyurethanen bestehen. Duroplaste kommen in weit geringeren Mengen zum Einsatz. Man benötigt sie dort, wo hohe thermomechanische Festigkeit gefordert ist, z. B. bei Wasserpumpengehäuse, Kabelbahnen und Reflektoren. Elastomere finden eher versteckt Anwendung, vor allem in Dichtungen und Kabelummantelungen sowie in Stoßdämpfer.


Verwendung von Kunststoffen in Autos
Quelle: chemie-am-auto.de


Lacke & Klebstoffe
Das auffälligste an einem Auto ist dessen Lackierung. Sie entscheidet grundlegend über dessen Auffälligkeit und Wahrnehmung mit, gilt sie doch als Aushängeschild eines Wagens.
Auch Klebstoffe tragen mittlerweile entscheidend zur Stabilität einer Karosserie bei, z. B. durch Kleben von Karosserieblechen, von Front- und Heckscheiben, die früher durch Elastomerdichtungen gehalten wurden oder von Verstärkungen/Versteifungen der Türen, Seitenteile, Stoßdämpfer und an diversen Crashpunkten. 

Klassische Kraftstoffe
Die klassischen Kraftstoffe wie Diesel und Super Benzin werden aus Erdöl gewonnen. Bedingt durch seine Entstehung aus organischem Material unter Luftabschluss besteht Erdöl aus Kohlenwasserstoffverbindungen. Der Otto-Kraftstoff, Autofahrern bekannt unter Benzin oder Superbenzin, ist eine Mischung aus geraden, verzweigten und ringförmigen Kohlenwasserstoffen mit 5–9 C-Atomen. Der Diesel-Kraftstoff besteht aus geraden, verzweigten und ringförmigen Kohlenwasserstoffen mit 10–22 C-Atomen.

Alternative Kraftstoffe
Biodiesel wird an diversen Tankstellen angeboten und ist daher am bekanntesten. Er wird bei uns fast ausschließlich aus Rapsöl gewonnen, obwohl auch Altspeiseöl und Tierfette infrage kommen. 
  • Bioethanol: Auch Bioethanol ist eine Kraftstoffalternative. Es entsteht durch Gärung aus zucker- und stärkehaltigen Pflanzen, z. B. Getreide: Weizen, Roggen, Mais, Kartoffeln, Zuckerrohr, Holz (selten).
  • Biomethan/Biogas: entsteht durch anaeroben Abbau von organischen Stoffen durch Mikroorganismen: Rinder- und Schweinegülle, Futterrüben, Silomais, Weidegras, Bioabfall, Speiseabfälle, Abfallfette, tierische Nebenprodukte.
  • LPG Liquefied Petroleum Gas, Autogas, Flüssiggas: Autogas wird bei der Erdölförderung, in den Raffinerien und auch als Begleitgas bei der Erdgasförderung gewonnen, sozusagen als „Abfallprodukt“. Die Abgaswerte von LPG sind bezogen auf den CO2- und Stickoxidausstoß deutlich günstiger als die von Benzin, außerdem entstehen weniger unverbrannte Kohlenwasserstoffe. Solange Erdöl zur Kraftstoffproduktion genutzt wird, ist Autogas eine sinnvolle und umweltschonende Ergänzung des Angebotes.
  • Wasserstoff: Autos, die keine fossilen Brennstoffe benötigen, sondern Wasserstoff tanken und anstelle von einem Verbrennungsmotor mit einer Brennstoffzelle und einem Elektromotor fahren, sind die Vision für das neue Jahrtausend. Eine Brennstoffzelle für das Auto ist kaum größer als eine Autobatterie. In ihr reagieren Wasserstoff und Sauerstoff zu Wasser; dabei wird elektrische Energie und Wärme freigesetzt.
Donauchem GmbH

www.donauchem.at

Weiterführende Links:
www.chemie-am-auto.de/
www.mein-autolexikon.de
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