Geschichte der Wasserbehandlung
Eine etwas andere Weihnachtsgeschichte
Donau Chemie Wassertechnik
Papa, erzählst du heute eine Weihnachtsgeschichte?
Na klar, ich habe vor kurzem eine nette Geschichte gelesen, die aus Indien oder China stammen soll.
Ah cool, aus Indien, da stellt ja die Donau Carbon auch Aktivkohle aus Kokosnussschalen her!
Ja, genau – dann passt die Geschichte ja auch sehr gut. Die Geschichte handelt von einem Wasserträger, der jeden Morgen Wasser in zwei links und rechts an einer Stange befestigten Krügen vom Fluss zum Haus seines Meisters schleppte. Die beiden Krüge waren gleich groß, aber einer der beiden bekam eines Tages einen Sprung, durch den Wasser tropfte, sodass bis zur Ankunft die halbe Menge Wasser verloren ging.
Der unbeschädigte Krug war stolz auf seine Leistung und verspottete seinen Bruder mit dem Sprung: „Sieh dich an, du mit deinem Sprung, die Hälfte des Wassers verlierst du unterwegs. Ich hingegen, so sagen manche, bin der beste und vollkommenste Krug in ganz Indien und bringe jeden einzelnen Tropfen Wasser zu des Meisters Haus. Schau wie ich glänze. Man wird mich einst reich belohnen und mit vielen wohlklingenden Titeln auszeichnen.“
Der kaputte Krug schämte sich, weil auch er glaubte, seine Leistung wäre minderwertig. Der Träger bemerkte das und fragte ihn, warum er sich schäme. Der Krug meinte: „Schon viele Jahre schleppst du täglich Wasser mit uns den ganzen langen Weg vom Fluss. Doch ich kann es nicht zum Meister bringen, denn ich verliere die Hälfte unterwegs. Wegen mir hast du mehr Mühe.“
Dem Wasserträger tat der Krug leid und er sagte zu ihm: „Wenn wir heute den Weg zum Meister gehen, so betrachte einmal die schönen Blumen, die entlang des Weges wachsen“. Der Krug sah tatsächlich viele wunderschöne Blumen am Wegesrand.
Beim Haus des Meisters angekommen war er aber abermals traurig, denn er hatte wieder nur die halbe Wassermenge abgeliefert. Da sagte der Träger: „Hast du bemerkt, auf welcher Seite die Blumen wachsen?“ Der Krug antwortete: „nur auf meiner Seite des Pfads, auf der anderen Seite ist nur braunes verwelktes Gras zu sehen, wie kann das sein?“ Der Wasserträger sagte: „Nur durch das Wasser, das durch deinen Sprung heraustropfte, konnten die schönen Blumen blühen. So hast du eigentlich mehrere Aufgaben erfüllt: du hast Wasser zum Haus meines Meisters gebracht. Du hast dafür gesorgt, dass der beschwerliche Pfad mit schönen Blumen geschmückt war und mir der Weg so leichter fiel. Und schließlich hat dein verlorenes Wasser auch dem Meister zusätzliche Freude bereitet: denn jeden Tag nahm ich ein paar der schönen Blumen mit zu seinem Haus und schmückte seinen Tisch. Der Meister hat sich so gefreut, dass er mir sogar zur Belohnung einen Tag in der Woche frei gab. Dein Bruder mag zwar genau das getan haben, was von ihm verlangt wurde: er hat sämtliches Wasser vom Fluss zum Haus des Meisters gebracht. Du bist aber bescheiden geblieben, hast dich sogar für das verlorene Wasser geschämt. Auch wenn nicht dein ganzes Wasser beim Meister angelangt ist, so hat doch jeder verlorene Tropfen ebenso Gutes bewirkt. Daher habe ich dich nicht weggeworfen, sondern habe dich mit Absicht weiterverwendet, damit die schönen Blumen nicht verwelken.“
Da wird sich der Krug mit dem Sprung aber gefreut haben! Was sagt uns die Geschichte?
Danach war er sicher glücklich und hat noch viele Jahre lang gerne Wasser zum Meister gebracht und den Durst der Blumen gestillt.
Es gibt viele Interpretationen dieser Fabel. Die gängigste ist, dass auch Menschen mit „Rissen”, also nicht ganz perfekte Menschen, einen wertvollen Beitrag leisten und somit zur Quelle von Schönheit und Sinnhaftigkeit werden können. Dies ist auch eine Verbindung zur christlichen Weihnachtsgeschichte: Jesus wurde mit einem vermeintlichen Makel geboren – als Sohn einfacher Leute und in einem schmucklosen Stall in Bethlehem.
Aus philosophischer Sicht könnte die Geschichte so gedeutet werden, dass Dinge nicht von Natur aus gut oder schlecht sind, sondern dass es auf die Sichtweise und die jeweilige Situation ankommt.
Letztendlich hörte der Wasserträger dem kaputten Krug zu und versuchte, ihn zu verstehen. Durch das Säen von Blumen am Wegesrand schaffte er es, dass der Krug trotz seines Risses nicht nutzlos war.
Gibt es heute eigentlich noch immer Wasserträger?
Oh ja, auf jeden Fall, wenn auch nicht bei uns in Europa. Selbst in Österreich gibt es erst seit Kurzem Wasserleitungen in jedem Haus oder jeder Wohnung. Deine Urgroßeltern mussten das Wasser teilweise noch aus dem Brunnen holen. In vielen Regionen der Erde ist das noch immer so, besonders in ländlichen Gebieten. In vielen Ländern Asiens, Afrikas und Südamerikas gibt es noch immer zahlreiche Menschen, die ihr Wasser aus dem Brunnen, vom Fluss oder aus Wassertank-Lkws nach Hause tragen müssen – oft über lange Strecken zu Fuß. Meist sind es Frauen und Mädchen, die sich jeden Tag auf den Weg machen, um Wasser zu holen.
Aufgrund der Klimaveränderungen versiegen jedoch viele Quellen und Brunnen, sodass die Menschen häufig immer weitere Strecken laufen müssen oder verschmutztes Wasser verwenden. Natürlich wird versucht, die Situation zu verbessern und die Wasserversorgung sowie die Abwasserentsorgung auszubauen, doch das braucht Zeit und viel Geld. Selbst wo es schon Wasserleitungen gibt, sind diese oft in einem schlechten Zustand, sodass wertvolles Wasser unterwegs versickert oder noch schlimmer: verschmutztes Wasser gelangt in die Leitungen. Sogar in Europa gibt es Regionen, in denen 30–50 % des Wassers aus den Leitungen verloren gehen.
Nach der Geschichte des Wasserträgers müssten da aber viele schöne Blumen wachsen!
Das mag schon sein. Allerdings nutzte der Wasserträger das verlorene Wasser gezielt zur Bewässerung der Blumen. Das ist bei undichten Wasserleitungen nicht der Fall. Gerade in Regionen mit geringen Niederschlägen und begrenzten Wasserressourcen ist jeder Tropfen wertvoll. Es ist wichtig, dass Wasser genau dort eingesetzt wird, wo es gebraucht wird, sei es als Lebensmittel für Menschen und Tiere, zum Waschen oder zur Bewässerung wichtiger Pflanzen. Wenn die Wasserressourcen sehr begrenzt sind, kann es sinnvoll sein, gereinigtes Abwasser nach gründlicher Aufbereitung zumindest zur Bewässerung in der Landwirtschaft wiederzuverwenden. Dies wird bereits immer häufiger praktiziert. Auch die EU hat kürzlich die rechtlichen Rahmenbedingungen und gesetzlichen Qualitätsanforderungen hierfür festgelegt, wenngleich einige Länder, darunter Österreich, noch nicht mitmachen.
Warum nicht?
Das liegt einerseits daran, dass wir in Österreich über die Alpen und damit über sehr große Wasserressourcen verfügen, andererseits gibt es eine grundlegende Skepsis gegenüber der Wiederverwendung von Abwasser. Ob wir das auch in einigen Jahren in allen Regionen Österreichs so aufrechterhalten können, bleibt abzuwarten.
ie EU-Verordnung zur Wasserwiederverwendung definiert jedenfalls die Qualitätsvoraussetzungen in Form von Güteklassen, damit das Wasser landwirtschaftlich genutzt werden kann. Diese werden über das Vorhandensein von Colibakterien, den BSB5 und die suspendierten Stoffe definiert. Zusätzlich muss der Betreiber der Aufbereitungsanlage aber auch ein umfangreiches Risikomanagement erstellen und dafür andere Stoffe erfassen, zu denen Mikroschadstoffe und Mikroplastik gehören. Die Einhaltung der Anforderungen muss auch streng kontrolliert werden. Jede Wasserwiederverwendung muss entsprechend zuvor geprüft und genehmigt werden.
Dann muss das Wasser wohl sehr gut gereinigt werden!
Richtig, bereits in der Kläranlage muss eine entsprechend gute Reinigungsleistung erzielt werden. Ohne eine vierte Reinigungsstufe wird es keine Wasserwiederverwendung geben. Das ist gut für uns, denn hier können wir mit unseren Aktivkohleprodukten oder dem Donau PAC Aquaclear wichtige Unterstützung leisten. Vor dem Einsatz muss das Wasser zusätzlich desinfiziert werden, eventuell mit Produkten der Donau Chemie.
heoretisch könnte aus Abwasser sogar Trinkwasser hergestellt werden, was in manchen Regionen wie Singapur oder Südkalifornien zumindest indirekt auch schon gemacht wird. Für den Teil des Wassers, der landwirtschaftlich verwertet werden soll, gelten übrigens Ausnahmen in der neuen kommunalen Abwasserrichtlinie in Bezug auf die Nährstoffentfernung, also der Stickstoff und Phosphorelimination. Das ist auch logisch, denn es ist wenig sinnvoll, die Nährstoffe, die die Pflanzen benötigen, zuerst aus dem Abwasser zu entfernen und sie anschließend durch die Zugabe von zusätzlichem Dünger wieder zuzuführen – auch wenn das heißt, dass in dem Fall weniger Fällungsmittel gebraucht wird.
Aber dann blühen die Blumen wenigstens wieder so schön!
Und wir bekommen weiterhin süße, saftige Tomaten und knackigen Salat.
Da freue ich mich auf köstliche Tomaten mit Mozzarella! Aber jetzt hole ich mir einen Krug voll Wasser und bin dankbar dafür, dass wir das Wasser aus der Leitung bekommen und noch dazu trinken können.
Titelbild erstellt mit Unterstützung von ChatGPT (KI-generiert).