Marktanalyse

Rapunzel, lass dein Haar herunter

Donau Kanol

Ob kurze und feine, lange und starke, colorierte oder natürliche Haare - letztendlich wünscht sich jeder schönes und gepflegtes Haar. Dies gilt seit vielen Jahrhunderten als Schönheitsideal und als Zeichen für Gesundheit. Durch äußere Bedingungen wie Hitze, Färben und Styling oder innere Einflussfaktoren wie Ernährung werden unsere Haare im Alltag gefordert. Damit die Haare voll und glänzend bleiben, sind die richtigen Pflegeprodukte wichtig. Basis einer guten Haarpflege ist natürlich das Shampoo.

Haarwaschmittel sind flüssige, cremige Kosmetikprodukte, die Haare und Kopfhaut reinigen, entfetten, die Kämmbarkeit und Haarstruktur verbessern. Auch die positive Wirkung von Spezial-Shampoos auf die Haare darf dabei nicht zu kurz kommen. So können Haarwaschmittel unter anderem eine verstärkte Fettung des Haares oder die Schuppenbildung vorbeugen. Bei dieser großen Auswahl gar nicht so einfach, dass perfekte Produkt für sich zu finden. 
 

Geschichte

Früher wurden die Haare nur mit Wasser und herkömmlicher Seife gewaschen. Das hat sich auf Dauer jedoch negativ auf die Kopfhaut ausgewirkt und die Haare stumpf und glanzlos wirken lassen. Im Barock schließlich musste die Frisur besonders leiden: regelmäßige Einnahmen von giftigen Substanzen und Krankheiten sowie schlechte Hygiene führten zu Haarausfall und Parasitenbefall. Perücken imitierten die natürliche Haarpracht und wärmten den Kopf.
 
Erst im 19. Jahrhundert entwickelten Friseure erste Haarwaschmittel mit Seifenflocken, Kräuterextrakten und Parfum, welche dem Haar Glanz und Duft verleihen sollten. Ab Mitte der 1870er Jahre gab es die ersten Shampoos, welche auch von Konsumenten am Markt käuflich erworben werden konnten. 1814 eröffnete der Inder Sake Dean Mahomed ein exotisches Dampfbad in Brighton und bot eine traditionelle indische Anwendung namens Champo an - eine Massage mit Ölen. Bald  war das „Shampooing“ bei den Briten bis ins Königshaus bekannt und beliebt. Als frühester namentlich bekannter Hersteller von Shampoos gilt Kasey Hebert, der Haarwaschmittel in Flaschen abfüllen ließ.
 

Anwendung

Für mittellanges Haar reicht eine haselnussgroße Menge von Shampoo aus, das  mit leicht kreisenden Bewegungen in nasse Haare einmassiert wird. Der weiß bis durchsichtige Schaum sorgt nach einer kurzen Einwirkzeit und dem Auswaschen warmem Wasser für gepflegtes Haar. Das in den Talgdrüsen gebildete Hautfett und die aus den Schweißdrüsen mit Wasser austretenden anorganischen Salze, Aminosäuren, Harnstoff und Milchsäure, Hautpartikel und gegebenenfalls Rückstände haarkosmetischer Behandlungen werden so entfernt.
 

Woraus besteht Haarwaschmittel?

Es ist ein vielseitig aufgebautes Produkt, das genau auf die verschiedenen Bedürfnissen der Konsumenten zugeschnitten wird. Neben Wasser bilden Tenside in der Regel den Hauptbestandteil des Shampoos, welche die Löslichkeit von Schmutz- und Fettablagerungen im Haar erhöhen sollen. Es gibt viele verschiedene Sulfate welche verschiedene Wirkungen und Vorteile haben. Zum Beispiel haben Alkylsulfate ein gutes Reinigungs- und Schaumvermögen und Alkylethersulfate sind unempfindlich gegen Wasserhärte. Oft werden dabei mehrere Tenside gemischt, damit die zahlreichen Vorteile genutzt werden.
Filmbildner sind für eine zusammenhängende Schicht auf der Haaroberfläche verantwortlich und erleichtern dadurch die Kämmbarkeit.
Unzählige Farbstoffe und Parfümöle machen das Produkt für den Konsumenten als Abschluss noch attraktiver.
Durch den Wasseranteil sind Shampoos möglicherweise anfällig für Mikroorganismen, was durch das Beimischen von geringen Mengen an Konservierungsmittel und Bioziden verhindert werden soll.
 

Herstellung

Das Mischen der Inhaltsstoffe erfolgt entweder bei Raumtemperater oder in Wärme. Zuerst werden Wasser und Waschrohstoffe in einem Stahlkessel vermengt und danach die restlichen Rohstoffe in einer bestimmten Reihenfolge zusammengeführt. Manche (feste) Stoffe müssen zuerst erwärmt oder aufgelöst werden. Danach werden noch die Parfumöle hinzugefügt und zu guter Letzt erfolgt die Einstellung des pH-Wertes mit Hilfe von Hilfsstoffen.

Haarpflege_klein.jpegQuelle: von New Africa (Adobe Stock)
 

Spezielle Haarwaschmittel

Fettiges Haar

Wenn die Haare wegen der erhöhten Fettproduktion der Talgdrüsenschnell wieder fettig werden, gibt es eigene Shampoos, die dies mit Hilfe von Eiweiß-Abietinsäure-Kondensat oder Pflanzenextraktenvorbeugen sollen. Dieses Problem tritt häufiger bei junge Menschen auf. Die Folge sind strähnige und ölig wirkende Haare. Shampoos gegen fettiges Haar können täglich angewendet werden.

Trockenes Haar

Wenn die Talgdrüsen zu wenig Fett produzieren, können die Haare schnell spröde und glanzlos wirken. Mit pflanzlichem Öl, Lecithin und weiteren Stoffen kann dagegen vorgegangen werden.

Beschädigtes Haar

Wenn die Haare durch UV-Strahlung, kosmetische Behandlungen oder durch Chemikalieneinfluss stark beansprucht oder gar beschädigt sind, hilft die Anwendung eines Shampoos für strapaziertes Haar. Es beinhaltet ähnliche und mitunter die selben Inhaltsstoffe wie Shampoos bei trockenen Haaren, allerding in stärkerer Konzentration. Unterstützend helfen Spülungen oder Haarmasken.

Schuppen

Wer starke Schuppen hat sollte zu einem Anti-Schuppen-Shampoo greifen. Bei regelmäßiger Anwendung wird die Schuppenbildung sichtbar reduziert. Wirkstoffkombinationen mit Selensulfide oder Climbazol sind ausschlaggebend für gute Ergebnisse.

Babyshampoo

Babyshampoos sind pH-hautneutral, also sehr Haut freundlich. Es werden nicht-ionische Tenside verwendet, damit der natürliche Säureschutzmantel der Haut nicht angegriffen wird. Sie sind außerdem schleimhautverträglich und brennen damit nicht, wenn Schaum in die Augen gerät.

Trockenshampoo

Trockenshampoos werden, wie der Name schon verät, ohne Wasser also im trockenen Haar angewendet. Es handelt sich dabei um eine pulverförmige Substanz, die in die Haare gesprüht wird. Sie saugen das Fett regelrecht auf. Nach kurzer Zeit sollte man das Trockenshampoo wieder herausbürsten.

Shampoo für Tiere

Es gibt auch Shampoos für die Haustiere mit Fell, wie Hunde und Katzen. Diese haben oft auch eine Biozid-Wirkung, wie zum Beispiel die Tiere vor Zecken oder/und Läuse zu schützen.
 

Haarspülung

Haarspülungen werden auch Conditioner genannt. Sie werden nach der Haarwäsche verwendet, um zu verhindern, dass sich die Haare elektrisch aufladen. Das Ergebnis sind volle, glänzende und leicht zu kämmende Haare. Erfunden wurden Spülungen im 20. Jahrhundert in Paris, nachdem Öle schon seit Jahrhunderten verwendet wurden, um die Haare geschmeidig aussehen zu lassen. Spülungen werden länger im handtuchtrockendem Haar belassen, damit sich ihre Wirkung entfalten kann. Haarspülungen gibt es in Form von Gelen, Lotions oder Sprays. Sie beinhalten neben den oben genannten Inhaltsstoffen auch Fettalkohole, natürliche Öle, Duftstoffe und Silikone.
 

Haarkur

Eine Haarkur soll Haare von der Wurzel bis in die Spitze nachhaltig pflegen. Es gibt verschiedene Varianten, ideal zur Kombination mit den unterschiedlichen Shamposs. Wesentlich ist eine Abstimmung nach Haartyp. Wie bei der Spülung gibt es entweder eine Haarkur, die in den Haaren bleibt oder jene. die nach 2-10 wieder mit warmem Wasser gründlich ausgewaschen werden. Auf Grund der Reichhaltigkeit von Haarkuren sollte man sie einmal die Woche verwenden.

Wie bei vielen Kosmetikprodukten ist es wichtig, dass die Produkte an die speziellen Bedürfnisse angepasst werden und laut Anwendungsvorgabe verwendet werden, damit sie ihre Wirkung entfalten können.

Donau Kanol

Kommentare(0)

Kommentar verfassen Kommentar schließen
Name
E-mail
Mitteilung*
Sicherheitscode*
 Security code