Chemie im Alltag von A-Z

Alles Leben ist Chemie: J wie Jod

Donauchem

Was ist Jod und wozu benötigt es der menschliche Körper?

Jod ist ein natürlich vorkommendes Element, das zu den Spurenelementen gezählt wird und für den Menschen einen lebensnotwendigen Nährstoff darstellt. Es wird über unsere Nahrung aufgenommen und ist für die Bildung der Schilddrüsenhormone T3 und T4 unentbehrlich. Diese Hormone sind an der Steuerung des Wachstums, der Knochenbildung, des Energiestoffwechsels und der Gehirnentwicklung beteiligt.

Als Schilddrüsenhormon spiel Jod im Organismus eine wichtige Rolle. Der menschliche Körper speichert 99% seines Jodvorrats in der Schilddrüse. Diese übernimmt wichtige Stoffwechselprozesse, weswegen ein Jodmangel sowohl zu Stoffwechsel- als auch Entwicklungsstörungen führen kann.
 

Vorkommen

Das Jodvorkommen im Boden und im Wasser kann starken Schwankungen unterliegen. Dadurch bedingt sind die Gehalte in tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln ebenfalls sehr unterschiedlich. Zu jodreichen Nahrungsquellen zählen Meeresfische und Meeresfrüchte, Seetang sowie Mineralwässer. Sofern bei Nutztieren jodangereichertes Futter eingesetzt wird, liefern auch Fleisch, Eier, Milch und Milchprodukte nennenswerte Jodmengen. Pflanzliche Lebensmittel enthalten geringere Jodgehalte.
 

Wozu verwendet man die Jodtinktur?

Die farblose Jodtinktur ist eine Lösung von Jod und Natriumthiosulfat in Wasser, der sowohl alkoholische Ammoniaklösung als auch Ethanol zugefügt wird. Beide Lösungen wurden bis in die 1960er Jahre medizinisch eingesetzt. Vor chirurgischen Eingriffen wurde die Haut im Operationsumfeld mit ihrer Hilfe schnell und zuverlässig desinfiziert. Auch kleinere Wunden konnte man so bestmöglich desinfizieren.

Jodtinkturen können jedoch schwerwiegende Unverträglichkeitsreaktionen hervorrufen, außerdem kann die verwendete Tinktur aufgrund ihres Alkoholgehalts ein sehr unangenehmes Brennen in der Wunde verursachen.

Daher wurden Jodtinkturen wegen ihrer besseren Verträglichkeit durch Produkte wie Octenidin (das auf dem Markt bekannte "Octenisept"), Polyhexanid sowie Povidon-Jod (besser bekannt unter dem Markennamen "Betaisodona") weitgehend ersetzt.


Povidon-Jod

Das Povidon-Jod ist ein wasserlöslicher Komplex von Jod mit Polyvinylpyrrolidon (PVP, Povidon), der als Desinfektionsmittel bzw. Antiseptikum verwendet wird und gegen eine Vielzahl von Krankheitserregern wie Bakterien, Viren und Pilzen desinfizierend wirkt. PVP-Jod weist im Vergleich zu anderen Wundantiseptika (z. B. Polyhexanidlösung oder Octenidin) keine bekannten Wirkungslücken auf. Die rasche Wirkung und gute Gewebeverträglichkeit haben Povidon-Jod zu einem der wichtigsten Produkte in der Wunddesinfektion gemacht.
Donauchem GmbH
www.donauchem.at


Weiterführende Quellen:
wikipedia.org/wiki/Povidon-Iod
wikipedia.org/wiki/Iodtinktur 
www.betaisodona.de/wundversorgung
www.ages.at/
www.chemie.de/
Donauchem

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